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# taz.de -- Potenzieller Käufer für Smartphonefirma: Fairfax will Blackberry
> Zumindest einen vorläufigen Vertrag gibt es schon: Der strauchelnde
> Smartphone-Anbieter Blackberry findet im Finanzdienstleister Fairfax
> einen möglichen Käufer.
Bild: Viele kleine schwarze Tasten: Blackberry.
TORONTO rtr | Der ums Überleben kämpfende Smartphone-Pionier BlackBerry hat
einen potenziellen Käufer gefunden. Ein Konsortium unter Führung des
Finanzdienstleisters Fairfax bietet 4,7 Milliarden Dollar für das
kanadische Unternehmen. Beide Seiten unterzeichneten dazu am Montag ein
vorläufiges Abkommen.
Die Übernahmepläne des größten Blackberry-Einzelaktionärs, der bereits zehn
Prozent der Anteile hält, sehen vor, den von dem Deutschen Thorsten Heins
geleiteten Konzern von der Börse zu nehmen. Blackberry hatte sich selbst
zum Verkauf gestellt. Am Freitag schockierte das Unternehmen, das im harten
Wettbewerb mit den Rivalen Apple und Samsung den Anschluss verloren hat,
mit einer drastischen Gewinnwarnung und der Ankündigung von
Massenentlassungen – jeder dritte Mitarbeiter muss gehen.
Analysten begrüßten das Übernahme-Angebot, wobei allerdings keine Euphorie
aufkam. „Das ist vermutlich der bestmögliche Ausgang unter diversen
unattraktiven Optionen für Blackberry“, sagte etwa Jack Gold von J. Gold
Associates. Von der Börse zu gehen und – wie gemunkelt wird – den Gründer
Mike Lazaridis wieder zurückzuholen, „könnte ihnen etwas Zeit verschaffen,
das Haus in Ordnung zu bringen“.
In New York tendierten die Anteilscheine zwar gut ein Prozent fester. Mit
8,82 Dollar erreichten sie aber nicht die neun Dollar, die die
Investorengruppe um Fairfax Financial Holdings je Anteilschein in bar
bietet.
## Jetzt prüft Fairfax die Bücher
Blackberry hat bis zum 4. November Zeit, eine höhere Offerte einzuholen,
während die Fairfax-Gruppe bis dahin die Bücher prüfen kann. Experten
gingen nicht davon aus, dass sich ein anderer Interessent finden wird. Eine
Gegenofferte sei sehr unwahrscheinlich, sagte Elvis Picardo von Global
Securities in Vancouver. Darauf deute auch die verhaltene Marktreaktion
hin.
Vor Bekanntwerden des Fairfax-Gebots hatte die Blackberry-Aktie erhebliche
Abschläge hinnehmen müssen. Anlass waren die Aussagen, die Blackberry
Freitagabend überraschend zum zweiten Geschäftsquartal machte. Der Konzern
warnte, dass in dem Vierteljahr per Ende August voraussichtlich ein
Betriebsverlust von fast einer Milliarde Dollar anfiel. Als Grund nannte
Blackberry unter anderem Abschreibungen, weil das seit Jahresanfang
verfügbare Z10-Smartphone sich schlecht verkauft. Das Gerät hat zwar gute
Kritiken bekommen, ist aber trotzdem zum Ladenhüter geworden.
## Investor mit langfristiger Strategie
Den Quartalsumsatz bezifferte Blackberry auf 1,6 Milliarden Dollar – gerade
einmal halb so viel wie Branchenexperten erwartet hatten. Ingesamt
verkaufte Blackberry den Angaben nach im gesamten Quartal gerade einmal 3,7
Millionen Telefone. Zum Vergleich: Apple setzte von den beiden neuen
Versionen seines iPhone 5 in den ersten drei Tagen seit Verkaufsstart nach
eigenen Angaben neun Millionen Geräte ab.
Fairfax-Chef Prem Watsa sagte, das Konsortium setze auf eine langfristige
Strategie, die sich darauf konzentriere, Blackberry-Kunden rund um die Welt
sichere Unternehmenslösungen zu liefern. Wer dem Konsortium außer dem
Finanzdienstleister angehört, wurde nicht bekannt. Am Markt gingen
allerdings viele Teilnehmer davon aus, dass es sich um Kanadas
einflussreiche Rentenfonds handeln könnte, die bei ihren Investitionen
traditionell langfristig ausgerichtete Absichten verfolgen.
24 Sep 2013
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