# taz.de -- Weihnachtssterne aus El Salvador: Kleine Bescherung für Züchter | |
> Eine deutsche Firma erhöht den Lohn ihrer Arbeiter in El Salvador – zuvor | |
> gab es Kritik. Trotzdem bleiben die Löhne unter der Armutsgrenze. | |
Bild: Die Firma Dümmen lässt Weihnachtssterne in El Salvador züchten. | |
BERLIN taz | Öffentliche Kritik hat dazu beigetragen, dass die | |
Pflanzenzuchtfirma Dümmen die Arbeitsbedingungen auf ihrer Plantage im | |
mittelamerikanischen Land El Salvador verbessert. Der Basislohn für die | |
Arbeiterinnen stieg von 105 auf 135 Dollar (98 Euro) pro Monat. | |
„Ziel ist es, die Löhne schrittweise weiter anzuheben“, erklärt das | |
Unternehmen. Die Christliche Initiative Romero (CIR) hatte die Zustände | |
kritisiert. Auch [1][die taz berichtete darüber]. | |
Das Unternehmen Dümmen aus Rheinberg in Nordrhein-Westfalen lässt von rund | |
1.000 Beschäftigten in El Salvador unter anderem viele der Weihnachtssterne | |
züchten, beschneiden und verpacken, die in diesen Wochen in hiesigen | |
Gärtnereien und Baumärkten verkauft werden. Kurz vor dem Weihnachtsfest | |
2012 begann CIR eine Kampagne, in der sie die aus ihrer Sicht | |
gesundheitsgefährdenden und unsozialen Arbeitsbedingungen kritisierte. | |
Seitdem sind Vertreter der Firma zweimal unter anderem mit CIR-Mitarbeiter | |
Maik Pflaum zusammengetroffen. „Mittlerweile wurden wichtige Fortschritte | |
in der Blumenfabrik in El Salvador erreicht“, sagt Pflaum. Er weist aber | |
darauf hin, dass der erhöhte Basislohn von jetzt 135 Dollar immer noch | |
beträchtlich unter den 175 Dollar pro Monat liege, die die Regierung von El | |
Salvador als Minimum bezeichnet, um eine Familie mit zwei Kindern aus der | |
extremen Armut herauszuholen. Manche Arbeiter bei Dümmen haben allerdings | |
mehr Geld zur Verfügung als den Basislohn: Sie leisten Überstunden oder | |
haben einen Ehepartner mit einem zweiten Einkommen. | |
## 135 statt 105 Dollar | |
Nach Information der CIR überprüfte das Arbeitsministerium von El Salvador | |
im vergangenen Mai die Plantage. Die Kontrolleure bemängelten, dass die | |
Arbeiter nicht ausreichend gegen giftige Chemikalien geschützt seien. | |
Danach habe Dümmen die Beschäftigten unter anderem mit besserer | |
Schutzkleidung ausgestattet, so CIR. Pflaum: „Insgesamt ist das ein | |
positiver Prozess.“ | |
Eine unabhängige Vertretung der Beschäftigten auf der Plantage existiere | |
allerdings noch nicht, so Pflaum. Zusammen mit einer Gewerkschaft in El | |
Salvador will CIR erreichen, dass sich Arbeiterinnen selbst organisieren | |
und ihre Rechte durchsetzen können – auch ohne Fürsprache aus Deutschland. | |
Dazu erklärt die Firma: „Es ist im Gespräch, eine Arbeitnehmervertretung in | |
El Salvador einzurichten.“ | |
10 Dec 2013 | |
## LINKS | |
[1] /Arbeitsbedingungen-in-der-Pflanzenzucht/!115857/ | |
## AUTOREN | |
Hannes Koch | |
## TAGS | |
Arbeitsbedingungen | |
El Salvador | |
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