# taz.de -- Diskriminierung bei der Bahn: „In der afrikanischen Bummelbahn“ | |
> Ein Mitarbeiter der Bahn-Sicherheit hat den Grünen-Politiker Daniel Mack | |
> rassistisch beleidigt. Es ist nicht das erste Mal, dass Mack sowas | |
> passiert. | |
Bild: Nicht immer freundlich und zuvorkommend: Mitarbeiter der DB-Sicherheit | |
BERLIN taz | Es ist keine drei Monate her, dass Daniel Mack von | |
Sicherheitsmitarbeitern der Bahn [1][als „Nigger“ beschimpft] wurde. Am | |
Donnerstag erlebte er erneut einen rassistischen Vorfall in der Deutschen | |
Bahn. Im Regionalexpress von Frankfurt Richtung Fulda wurde er laut eigener | |
Aussage von einem Mitarbeiter der DB-Sicherheit kontrolliert. | |
Der Mann sagte schroff „Fahrschein“, Mack antwortete: „Kleinen Moment“. | |
Daraufhin fuhr ihn der Sicherheitsmann an: „Mach hin, wir sind hier nicht | |
in der afrikanischen Bummelbahn“. Als Mack fragte, was die „afrikanische | |
Bummelbahn“ damit zu tun habe, schwieg der DB-Sicherheitsmann. | |
„Ich habe gesehen, wie er mit anderen Fahrgästen umgegangen ist, wie er | |
einen Schwarzafrikaner nicht ansprach, sondern ihn demonstrativ antippte“, | |
sagte Mack taz.de. Die Bahn müsse ein Interesse haben, als | |
familienfreundliches Unternehmen wahrgenommen zu werden, so Mack. Derartige | |
Vorfälle würden dem widersprechen. | |
Mack machte den Fall – wie bereits im Oktober – via Twitter öffentlich und | |
fragte, ob es nicht [2][freundlicher ginge]. Zudem wollte er von der Bahn | |
wissen, ob es normal sei, dass die Bahn-Security [3][mit Handschellen und | |
Schlagstock ausgestattet Fahrkarten kontrolliert] und dabei [4][weder | |
Namens- noch Nummernkennzeichnung trägt]. | |
Die Bahn [5][antwortete] ebenfalls via Twitter: „Ja selbstverständlich geht | |
das freundlicher. Zur Ausstattung der DB Sicherheit informiere ich mich und | |
melde mich wieder, sobald ich etwas in Erfahrung gebracht habe.“ Zudem | |
versicherte sie, dass grundsätzlich jeder Mitarbeiter verpflichtet sei, das | |
vorgesehene [6][Namensschild sichtbar zu tragen]. „Bei Mitarbeitern der | |
Bahn-Security habe ich eine Namens- oder Nummernkennzeichnung noch nie | |
gesehen“, so Mack. | |
Mack, der zwei Jahre für die Grünen im hessischen Landtag saß, fordert, | |
dass die Mitarbeiter der Bahn, auch die der DB-Sicherheit, regelmäßig | |
antirassistisch trainiert werden. Das finde bisher nicht statt. „Es reicht | |
nicht, dass sich die Bahn nach solchen Vorfällen entschuldigt, aber nicht | |
selbst aktiv tätig wird, um derartige Dinge künftig zu vermeiden“, so Mack. | |
## Bahn verspricht Aufklärung | |
„Es ist schon bezeichnend, dass mir so etwas innerhalb von drei Monaten | |
gleich zwei Mal passiert“, sagt Mack. Nach dem Vorfall vom Oktober, der für | |
große mediale Aufmerksamkeit gesorgt hatte, habe es keine Konsequenzen | |
gegeben, obwohl die Bahn interne Ermittlungen angekündigt hatte. „Man hat | |
sich bei mir damals entschuldigt, mehr ist meines Wissens nicht passiert.“ | |
Auch dieses Mal verspricht die Bahn, den Vorfall aufzuklären. „Wir kümmern | |
uns um den beschriebenen Sachverhalt“, erklärte eine Bahnsprecherin | |
gegenüber taz.de. Sollte sich der Fall tatsächlich so ereignet haben, „wäre | |
das nicht das Verhalten, das wir von unseren Mitarbeitern erwarten.“ Man | |
werde die Sicherheitskräfte dazu befragen. | |
Die Bahn erklärte weiter, dass ihre Sicherheitskräfte jährlich 48 Stunden | |
in Deeskalations- und Verhaltenstrainings geschult werden. Dabei „lernen | |
die Mitarbeiter Situationen richtig einzuschätzen und zu entschärfen“. | |
17 Jan 2014 | |
## LINKS | |
[1] /Rassistischer-Vorfall-in-Frankfurt/M/!126477/ | |
[2] http://twitter.com/danielmack/status/423883083688185856 | |
[3] http://twitter.com/danielmack/status/423883413675069440 | |
[4] http://twitter.com/danielmack/status/423894895548723200 | |
[5] http://twitter.com/DB_Bahn/status/423891740949368832 | |
[6] http://twitter.com/DB_Bahn/status/423897772610170880 | |
## AUTOREN | |
Paul Wrusch | |
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