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# taz.de -- Gruppenvergewaltigung in Indien: Das Oberste Gericht greift ein
> Die Gewalttat gegen eine junge Frau wird vom höchsten indischen Gericht
> untersucht. 13 Verdächtige, darunter der Dorfrat, der sie anordnete,
> wurden festgenommen.
Bild: Die mutmaßlichen Vergewaltiger werden auf dem Weg zum Gericht eskortiert.
NEU DELHI ap | Das Oberste Gericht Indiens hat eine Untersuchung einer
mutmaßlich von einem Dorfrat befohlenen Gruppenvergewaltigung angeordnet.
Das berichtete die indische Nachrichtenagentur Press Trust of India. Eine
20-Jährige hatte am Montag der Polizei im Staat West-Bengalen mitgeteilt,
sie sei auf Anordnung des Dorfrats von mehreren Männern vergewaltigt
worden, weil sie sich in einen Andersgläubigen verliebt hätte.
Die junge Frau kam nach dem Überfall mit schweren Verletzungen in ein
Krankenhaus. 13 Verdächtige, unter ihnen der Chef des Dorfrats, wurden
festgenommen. Die Frau sagte der Polizei, sie habe den Überblick verloren,
wie viele Männer sie missbrauchten.
Der Fall richtete erneut das Augenmerk auf die Rolle von Dorfräten. Die
Räte entscheiden nach den soszialen Normen ihrer Dörfer. In manchen Fällen
diktieren sie, was Frauen anziehen und wen sie heiraten sollen. Diejenigen,
die sich den Anordnungen widersetzen, riskieren, aus der Gemeinschaft
ausgeschlossen zu werden.
Das Oberste Gericht Indiens deutete bereits mehrfach an, dass es die Räte
für illegal hält. Mehrere Organisationen versuchen, das Parlament zu einem
Gesetz zu bewegen, das die Beschlüsse der Räte illegal machen würde. Die
Entscheidungen solcher Räte sind zwar nicht bindend, aber sie werden oft
von den Dorfbewohnern als Volkeswille wahrgenommen.
Die Frau hatte bei der Polizei angegeben, der Rat im Dorf Subalpur habe sie
zunächst zu einem Bußgeld von umgerechnet knapp 300 Euro verurteilt, als
ihre Affäre mit einem Angehörigen einer anderen Religion aufflog. Als die
Familie einwandte, sie könne das Geld nicht aufbringen, habe der Dorfrat
ihre Gruppenvergewaltigung angeordnet.
24 Jan 2014
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