# taz.de -- was fehlt ...: ... weibliche Coolness | |
War das ein Gequietsche. [1][Justine Dufour-Lapointe] aus der kanadischen | |
Provinz Québec, aufgewachsene nahe Montréals, kreischte tatsächlich in den | |
höchsten Tönen, nachdem sie bei ihrem Lauf über die Buckelpiste die | |
allerhöchsten Wertungen erhielt und Gold gewann. Am stärksten fiel sie | |
ihrer Chloé in die Arme, die wiederum nur ein bisschen gekränkt war, weil | |
sie nicht gewann – aber immerhin mit Silber nach Hause fahren kann. | |
Die als Favoritin gehandelte US-Amerikanerin Hannah Kearney hingegen | |
quietschte gar nicht, weil die Bronzemedaille für eine wie sie enttäuschend | |
sein muss. Dafür weinte sie ein wenig, aber nicht laut. Das wiederum tat | |
die ja keineswegs als Außenseiterin in den Skiathlon gestartete Norwegerin | |
Marit Björgen. Nochmal Gold? Hätte man denken können, das ist doch schon | |
Medaillenroutine aber. Doch sie weinte beinahe im Diskant. | |
Wenn Tränen fließen, wenn offenbare Freude so hörbar wird, ist das Publikum | |
zufrieden. Emotionalität wird jedoch nicht überall geschätzt. Die moderne | |
Kultur der Coolness verkörpern bei diesen Spielen in Sotschi eher die | |
Männer, die etwa [2][beim Slopestyle am Samstag] eher wie Kumpels einander | |
bufften und knufften: Gold für Sage Kotsenburger aus den USA – immerhin | |
lächelte er sonnig. | |
Aber die Höhepunkt werden die kreischenden Bekundungen der Anteilnahme sein | |
– am Sonntag beim Slopestyle der Teenager die US-Amerikanerin [3][Jamie | |
Anderson], die nach halsbrecherischem Ritt über Hügel, nach Salti und | |
Schrauben, vor Enni Rukajärvi gepunktet wurde. Die Finnin quietschte noch | |
erleichterter: Vielleicht eine weibliche Form des männlichen | |
Brunftgegrölens? (JAF) | |
9 Feb 2014 | |
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