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# taz.de -- Tränengas-Attacke auf Fußballer: Stadion wurde geräumt
> Ein Unbekannter schleudert beim Ligaspiel Villarreal gegen Vigo eine
> Tränengas-Patrone auf den Platz. Die Attacke ist im spanischen Fußball
> praktisch ohne Beispiel.
Bild: Die Tränengasschwaden trieben den Spielern die Tränen in die Augen
VILLARREAL dpa | Eine Tränengas-Attacke hat für einen Eklat in der
spanischen Primera Division gesorgt. Ein Unbekannter provozierte eine
Unterbrechung des Punktspiels FC Villarreal gegen Celta de Vigo (0:2).
Spieler und Unparteiische flüchteten mit tränenden Augen und
Atembeschwerden in die Kabinen. Die Zuschauer wurden über Lautsprecher
aufgefordert, das Stadion „El Madrigal“ zu verlassen.
Der Zwischenfall in der Nacht zum Sonntag ist in der Geschichte des
spanischen Profi-Fußballs praktisch ohne Beispiel. Er ließ die glanzvollen
Siege der Spitzenclubs FC Barcelona und Atlético Madrid in den Hintergrund
treten. Barça fertigte Rayo Vallecano mit 6:0 ab, Atlético landete einen
3:0-Erfolg über Real Valladolid.
In Villarreal flog drei Minuten vor dem Abpfiff der Partie eine
Tränengas-Patrone aus dem Publikum auf den Platz. Fabián Orellana (83.)
hatte Celta kurz zuvor in Führung gebracht. Im Stadion breitete sich ein
weißer Rauch aus.
„Zuerst hatte ich gedacht, es hätte sich um ein Bengalisches Feuer
gehandelt“, berichtete der Gäste-Torwart Yoel Rodríguez, in dessen Nähe das
Wurfgeschoss aufgeschlagen war. „Aber dann brannte es mir in den Augen und
im Hals.“
Der Werfer konnte unerkannt entkommen. Er hatte sich nach Medienberichten
mit einer Kapuze vermummt. Die Polizei fahndete nach ihm. „Da wollte jemand
dem FC Villarreal gezielt Schaden zufügen“, beklagte Vereinspräsident
Fernando Roig.
Der Unparteiische David Fernández Borbalán hielt im Schiedsrichterbericht
fest: „Wir begannen, ein starkes Brennen in den Augen zu spüren, und
bekamen Atembeschwerden.“
Nachdem das Tränengas abgezogen war, ließ der Referee die Partie gut 20
Minuten später fortsetzen. Nolito (89.) erhöhte für Celta auf 2:0 –
allerdings vor praktisch leeren Rängen. Die meisten Zuschauer hatten sich
nach der Räumung des Stadions auf den Heimweg gemacht.
An eine Tränengas-Attacke im spanischen Fußball kann sich niemand erinnern.
Daher ist auch unklar, wie der Verband RFEF den Vorfall bewerten und wie
die Strafe für Villarreal ausfallen wird.
Das Sportblatt Marca forderte, die Sicherheitsvorkehrungen bei den
Ligaspielen von Grund auf zu überprüfen. „Ein solcher Zwischenfall darf
sich nicht wiederholen“, schrieb Spaniens auflagenstärkste Zeitung am
Sonntag.
Vier Tage zuvor hatte beim Pokalspiel Atlético gegen Real Madrid (0:2) ein
Unbekannter dem Weltfußballer Cristiano Ronaldo ein Feuerzeug an den Kopf
geworfen.
In scharfem Kontrast zum Trauerspiel von Villarreal stand die glanzvolle
Darbietung des FC Barcelona beim 6:0-Kantersieg über Rayo Vallecano. „Das
Orchester ist bestens eingestimmt für das Achtelfinalspiel der Champions
League am Dienstag bei Manchester City“, betonte „Marca.
Lionel Messi steuerte einen Doppelpack bei, zog in der Liga mit insgesamt
228 Toren an der Fußball-Legende Alfredo di Stéfano (227) vorbei und auf
dem dritten Rang mit Raúl gleich. Der Argentinier hat nur noch den
Mexikaner Hugo Sánchez (234) und den Basken Telmo Zarra (251) vor sich.
16 Feb 2014
## AUTOREN
Hubert Kahl
## TAGS
Tränengas
Fußball
Weltfußballer
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