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# taz.de -- Präsidentschaftswahl in El Salvador: Noch nichts entschieden
> Nur rund 6.000 Stimmen liegen zwischen den beiden
> Präsidentschaftskandidaten in El Salvador. Beide fühlen sich schon als
> Sieger. Jetzt wird nochmal ausgezählt.
Bild: Anhänger des rechtskonservativen Norman Quijano protestieren gegen angeb…
SAN SALVADOR dpa | Der Ausgang der Präsidentenwahl in El Salvador ist so
knapp, dass die Stimmen jetzt noch einmal ausgezählt werden müssen. Nach
dem vorläufigen Ergebnis liegt Salvador Sánchez Cerén von der
linksgerichteten Regierungspartei FMLN gerade mal 6500 Stimmen vor Norman
Quijano von der rechtskonservativen Partei Arena.
Das reichte dem Wahlamt am Montag nicht, um einen Sieger der zweiten Runde
der Präsidentenwahl bekanntzugeben. Erst müssten die Stimmen neu ausgezählt
und eine Reihe von Zwischenergebnislisten ausgewertet werden, die aus
formalen Gründen noch nicht in das Ergebnis eingeflossen waren, sagte
Wahlleiter Eugenio Chicas.
Das Kopf-an-Kopf-Rennen zeigt, wie tief gespalten El Salvador auch über 20
Jahre nach Ende des Bürgerkriegs noch immer ist. Die eine Hälfte der
Bevölkerung steht der FMLN nahe, die aus der Guerillabewegung
hervorgegangenen ist. Die andere Hälfte wird von der Partei Arena
vertreten, die einst von Mitgliedern der rechten Todesschwadronen gegründet
wurde.
Zuletzt hatte die FMLN in Umfragen rund zehn Prozentpunkte vor Arena
gelegen. Vor allem die jüngsten Unruhen in Caracas dürften den
Konservativen einen ordentlichen Schub verliehen haben. Bei seinen
Auftritten warnte Quijano immer wieder vor venezolanischen Verhältnissen in
El Salvador.
Noch in der Wahlnacht erklärten sich beide Kandidaten zum Sieger. Die
Salvadorianer hätten die Politik der FMLN bestätigt und er werde sich
sofort an die Arbeit machen, rief Sánchez Cerén seien Anhängern zu. Auch
Quijano beanspruchte den Sieg für sich. „Das ist ein Triumph für Arena –
ich werde ihn mit meinen Leben verteidigen“, sagte er auf einer Kundgebung.
Die Streitkräfte und die Polizei rief er dazu auf, den Willen des Volkes zu
schützen.
Die internationalen Wahlbeobachter beschrieben die Abstimmung als fair und
transparent. Er habe keine schwerwiegenden Manipulationsversuche
feststellen können, sagte Nicanor Moscoso von der interamerikanischen Union
der Wahlbehörden.
Trotz des Patts trafen am Montag bereits die ersten Glückwünsche in San
Salvador ein. Boliviens Präsident Evo Morales gratulierte Sánchez Cerén zu
dessen Wahlsieg. Auch Venezuelas Staatschef Nicolás Maduro sah schon einen
neuen Verbündeten in Mittelamerika. Die Linke in Lateinamerika eile von
Sieg zu Sieg, schrieb Maduro auf Twitter.
11 Mar 2014
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