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# taz.de -- FDP wählt im kleinen Kreis: Zu intime Kandidatenkür
> Die FDP tritt bei den Bezirkswahlen in vielen Wahlkreisen nicht an. Ihr
> fehlen Kandidaten - aber auch Mitglieder.
Bild: Nicht attraktiv genug? 2013 durfte die Miniatur-Partei FDP ihre Vision im…
HAMBURG taz | Die Wahlversammlungen fanden in sehr intimem Rahmen statt.
Gleich in elf verschiedenen Wahlkreisen trafen sich nur jeweils 2
Mitglieder um den oder die FDP-WahlkreiskandidatInnen für die vevorstehende
Bezirkswahl zu bestimmen.
Eine Kandidatenkür in so kleinem Rahmen sei leider unzulässig, befanden die
zuständigen Bezirkswahlausschüsse und lehnten die Kandidatenvorschläge ab.
Ihr Argument: Wählen nur zwei Personen, könne von einem geheimen Wahlrecht
nicht wirklich die Rede sein. Nach Auszählung aller Stimmen könnten beide
Beteiligten auch ohne allzu große intellektuelle Anstrengung herausfinden,
wie der jeweils andere abgestimmt hat.
Von der FDP eingelegte Beschwerden gegen die Nichtzulassung ihrer
KandidatInnen wurden von den Wahlausschüssen Mitte und Eimsbüttel bereits
zurückgewiesen.
In Billstedt und Stellingen ist die FDP damit bei den Wahlen ohne eigene
Kandidaten am Start. Neben den elf Wahlkreisen, in denen die FDP-Kandidaten
erstinstanzlich nicht akzepiert wurden, versuchten die Liberalen in vier
Wahlkreisen gar nicht erst ihr Glück: Hier fand sich überhaupt niemand, der
für die Liberalen kandidieren mochte.
Mit der Reform des neuen Wahlrechts, das Hamburg in gleich 54 Wahlkreise
unterteilt, hat die personell ausgeblutete FDP, die in Hamburg nur noch
über gut 1.100 Mitglieder verfügt, ein Problem. „Das Wahlrecht
benachteiligt die kleineren Parteien“, ärgert sich die
FDP-Landesvorsitzende Sylvia Canel.
So haben auch die Grünen, die auf 1.300 Mitglieder zählen können, in
einigen Stadtteilen Probleme wählbares Personal zu finden. In Wahlkreisen
wie Poppenbüttel/Hummelsbüttel, Lohbrügge II oder Vier- und Marschlande
gelang es auch ihnen nicht, geeignete KandidatInnen zu finden. Die Linke
hingegen ist stolz darauf, in 53 der 54 Hamburger Wahlkreisen den
WählerInnen eigene Wahlvorschläge machen zu können: Nur in
Neugraben/Fischbek gelang ihnen das nicht.
So bleibt manche Wahlliste leer. Für die kleineren Parteien hat ihre
personelle Schwäche aber keine gravierenden Nachteilen. Die Stärke der
Fraktionen in den sieben Bezirksversammlungen setzt sich nach dem
Verhältnis der abgegebenen Stimmen auf Bezirksebene zusammen.
Würde die FPD rechnerisch einen Wahlkreiskandidaten durchbringen, den sie
aus Personalmangel zuvor gar nicht aufstellen konnte, rückt dafür jemand
von der FDP-Bezirksliste in das Kommunalparlament ein.
1 Apr 2014
## AUTOREN
Marco Carini
## TAGS
Hamburg
FDP
Bezirksversammlung
Wahlkampf
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