Introduction
Introduction Statistics Contact Development Disclaimer Help
# taz.de -- Direkte Wahlen: Uwe Schünemann bleibt arbeitslos
> Niedersachsens Ex-Innenminister schmiert in NRW ab, SPD in Göttingen
> denkt an ein altes Trauma - und in Braunschweig herrscht Eintracht.
Bild: Selbst als Drücker hat es Uwe Schünemann versucht: Leider findet sich k…
HOLZMINDEN / HÖXTER taz | In 215 Gemeinden, Städten und Kreisen
Niedersachsens wurden am Sonntag neue Wahlbeamte gesucht und in 157 Fällen
auch gefunden: Zu politischen Trends lassen sich derartige Direktwahlen
nicht seriös verdichten – und die bemerkenswerteste
Niedersachsen-Personalie ereignete sich ohnehin in Nordrhein-Westfalen. In
Höxter nämlich droht sich die Transformation des einstigen
niedersächsischen Innenministers Uwe Schünemann (CDU) zum Wanderpokal
seiner Partei zu vollenden.
Nach seinem Scheitern bei der Hamelner Landratswahl trat der Holzmindener
Hardliner in der konservativen Kleinstadt im südlichen Weserbergland nun
als Bürgermeisterbewerber auf. Doch mit dem schlechtesten in Höxter je
gemessenen CDU-Wert reichte es, sieben Prozent hinter SPD-Mann Alexander
Fischer (40,7 Prozent), nur für Platz zwei. Und dass der harte Hundehalter
am 15. Juni schon wieder in eine Stichwahl muss, ist wohl eher zusätzliche
Demütigung für den Hundehalter, als ein Trost: Als Innenminister hatte
Schünemann diese ja als illegitim bekämpft und abgeschafft.
Diesen Fehler hatte Rot-Grün schon kurz nach dem Regierungswechsel
beseitigt, sodass nun auch 58 niedersächsische Direktwahlen in eine zweite
Runde gehen: Die spektakulärste ist dabei die in Tostedt, wo der
Grünen-nahe Peter Dörsam mit 44,7 Prozent den amtierenden
Samtgemeindebürgermeister Dirk Bostelmann (CDU, 39,4) distanzierte.
Als offen gilt aber auch das Rennen in Göttingen: Dort liegt SPDler
Rolf-Georg Köhler zwar mit 38,7 exakt neun Prozent vor dem von der CDU
gecasteten parteilosen IHK-Chef Martin Rudolph.
Aber die Sozialdemokraten sind in Sachen Stichwahl in Göttingen seit 1999
traumatisiert: Ihr damaliger Bewerber, der ewige Oberstadtdirektor Hermann
Schierwater war nur um einen Hauch an der 50 Prozent-Hürde gescheitert und
strahlte deshalb so viel Siegeszuversicht aus, dass am Ende selbst die
ältestgedienten GenossInnen zu Hause blieben.
Folge: Sein CDU-Konkurrent Jürgen Danielowski bekam zwar 3.000 Stimmen mehr
als im ersten Wahlgang – erreichte aber trotzdem über 52 Prozent und
amtierte dann bis 2006 als Oberbürgermeister. Nicht mal 30 Prozent der
Wahlberechtigten hatten überhaupt noch mitgemacht. Jetzt buhlen also die
zwei verbliebenen Bewerber heftig um die Grünen-Stimmen, denn deren
Kandidat Siegfried Lieske hatte immerhin mehr als 21 Prozent eingefahren.
In Braunschweig dagegen bahnt sich etwas an, was zunächst wie ein
Machtwechsel aussieht: Die dortige CDU hatte, nach Gert Hoffmanns
Ausscheiden, diesmal keinen Ex-NPD-Funktionär aufgeboten, sondern den
Forstwirt Hennig Brandes.
Gegen den zog die SPD mit dem noch von Hoffmann selbst gesalbten Ersten
Stadtrat Ulrich Markurth ins Feld. Der ist Aufsichtsrat bei der Eintracht –
mit der auch der frühere OB Gerhard Glogowski (SPD) schon verheiratet
gewesen war. Das reichte für 46,3 Prozent – während Brandes nur gut ein
Drittel der Stimmen erhielt.
27 May 2014
## AUTOREN
Benno Schirrmeister
## TAGS
Abstiegskampf
Uwe Schünemann
Relegation
## ARTIKEL ZUM THEMA
You are viewing proxied material from taz.de. The copyright of proxied material belongs to its original authors. Any comments or complaints in relation to proxied material should be directed to the original authors of the content concerned. Please see the disclaimer for more details.