# taz.de -- Fastfood-Kette Burger King: Filialen könnten wieder öffnen | |
> Überraschende Wende: Der Gesellschafter des umstrittenen Franchisers, | |
> Ergün Yildiz, zieht sich zurück. Der verbliebene Eigentümer hofft nun auf | |
> einen Neuanfang. | |
Bild: Werden hier bald wieder Burger gebraten? | |
MÜNCHEN dpa | Nach einem überraschenden Gesellschafterwechsel hofft der | |
umstrittene Burger-King-Franchisenehmer Yi-Ko auf einen Neuanfang. Der | |
Miteigentümer der Yi-Ko Holding, Ergün Yildiz, hat seine Anteile an den | |
Russen Alexander Kolobov abgegeben, wie Burger King und die Hamburger | |
Anwaltskanzlei Graf von Westphalen am Mittwoch bestätigten. | |
Die Kanzlei berät das Franchiseunternehmen in dem Konflikt. Mit dem | |
Eigentümerwechsel sei „einer der wesentlichen Gründe, die zur Kündigung der | |
Franchiseverträge geführt haben, entfallen“, erklärte Rechtsanwalt Dominik | |
Ziegenhahn. Die Fast-Food-Kette machte allerdings deutlich, dass sie | |
vorerst an ihrer Kündigung festhalten will. | |
„Wie wir bereits letzte Woche bekanntgegeben haben, hat Burger King Europe | |
die Franchiseverträge für alle 89 von der Yi-Ko Holding betriebenen | |
Restaurants gekündigt. Die Änderung in der Eigentümerstruktur hat auf die | |
Kündigung zunächst keine unmittelbare Auswirkung“, erklärte Burger King in | |
München. Man sei darüber in Kenntnis gesetzt worden, dass Kolobov nun | |
Alleineigentümer der Gesellschaft sei. | |
Da die Restaurants aber „aktuell nicht Bestandteil des Burger-King-Systems | |
sind, waren wir nicht in Vertragsverhandlungen involviert und können daher | |
auch keine Details der Vereinbarung bestätigen“, erklärte das Unternehmen. | |
Burger King hatte seinem größten deutschen Franchisenehmer Yi-Ko in der | |
vergangenen Woche fristlos gekündigt und ihm die Nutzung von Firmenlogo, | |
Produktnamen, Arbeitskleidung und Außenwerbung gerichtlich verbieten | |
lassen. Sämtliche Filialen des Franchisenehmers mussten deshalb schließen, | |
die rund betroffenen 3000 Beschäftigten fürchten um ihre Jobs. | |
## Imageschaden für Burger King | |
Nach Darstellung der Anwaltskanzlei will sich Kolobov nunmehr persönlich | |
dafür einsetzen, „die baldige Stabilisierung des Unternehmens und die | |
Wiedereröffnung der Restaurants voranzutreiben“. Deshalb würden nun direkte | |
und intensive Gespräche mit der Burger King Europe GmbH gesucht, „um die | |
beste Lösung zu erarbeiten und die Gesellschaft im Interesse ihrer rund | |
3000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie im Interesse des guten Rufs der | |
Marke Burger King schnellstmöglich aus der Krise zu befreien“, hieß es. | |
Kolobov werde auch alle Maßnahmen einleiten, um das Vertrauen der | |
Mitarbeiter und Kunden so schnell wie möglich zurückzugewinnen. Dazu | |
gehörten auch Gespräche mit der Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten. | |
Nach einer Umfrage dürften die Ereignisse derweil dem Image der | |
Fast-Food-Kette geschadet haben. 66 Prozent der Befragten glaubten, dass | |
die Marke schon jetzt darunter gelitten habe, berichtet das Magazin "Stern" | |
unter Berufung auf eine Forsa-Umfrage. In der wichtigsten Zielgruppe der | |
Kette, nämlich den 14- bis 29-Jährigen, glaubten das sogar 75 Prozent, hieß | |
es. | |
Burger-King-Deutschlandchef Andreas Bork erklärte zuletzt, er sehe keinen | |
nachhaltigen Imageschaden für die Kette: „Wir leben von der Reputation, das | |
stimmt. Ich sehe aber nicht, dass unser Ruf zumindest mittel- und | |
langfristig unter der Kündigung leidet“, sagte der Manager vor einigen | |
Tagen in einem Interview. | |
Laut Stern haben die Ereignisse für die Schnellrestaurant-Kette auch über | |
die Yi-Ko-Filialen hinaus Konsequenzen. Der Umfrage zufolge gehen insgesamt | |
36 Prozent der Deutschen zumindest gelegentlich zu Burger King. Unter den | |
14- bis 29-Jährigen seien es sogar 59 Prozent. Von diesen Kunden gab bei | |
der Umfrage mehr als jeder Dritte (36 Prozent) an, vorerst nicht mehr zu | |
Burger King zu gehen. 61 Prozent der Kunden wollen auch weiterhin die | |
Restaurants besuchen. | |
26 Nov 2014 | |
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