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# taz.de -- Karneval der Kulturen: Tanze Samba, aber sicher!
> Der Karneval der Kulturen wird etwas kleiner. Für die Gäste nicht
> unbedingt ein Nachteil
Bild: Karneval der Kulturen
Der Karneval der Kulturen „ist der Berliner Karneval – es gibt keinen
anderen. Und das sage ich als Rheinländer.“ Klipp und klar begründete der
Vorstandsvorsitzende der Berliner Sparkasse, Johannes Evers, am Mittwoch
auf einer Pressekonferenz der KarnevalsveranstalterInnen, warum seine Bank
zu den neuen Sponsoren des traditionsreichen Berliner Festes gehört.
Der Karneval findet im 20. Jahr seiner Existenz wie gehabt am
Pfingstwochenende in Kreuzberg statt – das war die gute Nachricht der
Pressekonferenz. Und der Umzug wird etwas kleiner sein als gewohnt: 62
Gruppen beteiligen sich in diesem Jahr, früher waren es schon mal an die
90.
Das alles war bis vor Kurzem noch nicht sicher: Denn das von bis zu 1,5
Millionen Menschen besuchte Megaevent stand auf der Kippe, weil viele
Teilnehmergruppen mit dem Ausstieg gedroht hatten: zu teuer, zu viel
ehrenamtliche Arbeit, zu wenig Unterstützung, so ihre Argumente. Zudem
bedrohte ein neues Sicherheitskonzept die Finanzierbarkeit des Karnevals,
der neben dem Umzug aus einem mehrtägigen Straßenfest mit viel Musik auf
mehreren Bühnen besteht.
Dies wird in diesem Jahr wie gewohnt auf dem Blücherplatz stattfinden,
allerdings „räumlich etwas entzerrt“, wie Organisatorin Nadja Mau erklärt…
Eine Änderung, die dem neuen Sicherheitskonzept geschuldet ist, aber die
Gäste des Festes nicht ärgern wird. Zu den neuen Sicherheitsvorschriften
gehört auch, dass jeder Wagen von Securitykräften begleitet wird. Sie
sollen die Durchfahrt durch das Publikum sichern und bei Problemen oder
Havarien helfen können. Zudem wird jede Umzugsgruppe mit einer
Funkverbindung zu den Veranstaltern ausgestattet.
Maßnahmen, die durch die gewachsene Popularität des Multikulti-Festes nötig
wurden: Seit Jahren bereits zieht der KdK Gäste aus dem Umland und
TouristInnen nach Berlin. Dass die Stadt insgesamt davon profitiert, hat
wohl erleichtert, das Fest zu retten. Erst sprang die
Senatsintegrationsverwaltung mit einem Fonds von 70.000 Euro ein, der den
Umzugsgruppen helfen soll, die die Kostüme und Wagen bis jetzt aus eigener
Tasche zahlten oder selbst Sponsoren werben mussten. Dann gelang es, neue
Werbepartner zu gewinnen – oder alte zurückzuholen, wie die Berliner
Wasserbetriebe, die den Karneval schon früher unterstützten hatten.
Nach dem diesjährigen Karneval soll dann das inhaltliche Konzept des
Ethno-Spektakels überarbeitet werden – in Kooperation mit den teils von
Anfang an beteiligten Umzugsgruppen. Über mögliche Ideen wollte
Integrationssenatorin Dilek Kolat (SPD) am Mittwoch noch nicht reden: „Wir
wollen den Konzeptdialog mit den Gruppen gerne offen angehen.“
7 May 2015
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Karneval der Kulturen
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