# taz.de -- Workshop Nr. 19: Schuld | |
> 20 junge NachwuchsjournalistInnen haben vom 26. – 29. November vier | |
> Sonderseiten zum Thema „Schuld” produziert. | |
Bild: Wer hat eigentlich Schuld am Klimawandel? | |
Vier Tage besuchten jeweils zehn junge Frauen und Männer die taz und | |
erhielten eine Einführung in den kritischen Journalismus. Vom 26. - 29. | |
November fand bereits der 19 Workshop dieser Art, organisiert von der | |
[1][taz Panter Stiftung], statt. Bei der Auswahl der TeilnehmerInnen hatten | |
wir darauf geachtet, dass eine interdisziplinäre Gruppe mit | |
unterschiedlichen Vorkenntnissen im Journalismus entstand. Das Ziel des | |
Workshops war die Produktion einer vierseitigen taz-Sonderbeilage. Dieser | |
[2][taz Panter Workshop] stand unter dem Thema Schuld. Paul Wrusch, | |
Redakteur bei taz2/Medien und taz.de, betreute gemeinsam mit einem | |
[3][Redaktionsteam] die Workshops. Ein paar Gedankenanstöße von Ihm zum | |
Einstieg in das Thema: | |
Wer hat Schuld am Klimawandel, wer an der Flüchtlingskrise, wer an der | |
Finanzkrise? Die Banken, die Gesellschaft, die Politik, die Medien? Ständig | |
suchen wir nach Schuldigen für Dinge, die schief laufen. Bringt uns das | |
weiter? Und gibt es so etwas wie eine Kollektivschuld überhaupt oder nur | |
persönliche Schuld? | |
Jeder kann Schuld auf sich laden. Doch wie wir damit umgehen, das ist | |
höchst individuell. Religiösen Menschen reicht vielleicht die Beichte und | |
vier Rosenkränze – und schon haben sie sich selbst ihre Sünde vergeben. An | |
anderen nagt Schuld ein ganzes Leben lang. Kürzlich erst meldete sich ein | |
Mann bei der Polizei, weil er vor 28 Jahren [4][eine Frau ermordet hatte]. | |
„Ich träume jede Nacht davon”, sagte er. Kann Schuld krank machen? | |
Schuld kann jedenfalls ein mächtiges Werkzeug sein. Wenn ein Täter etwa | |
einem Opfer einredet, selbst Schuld zu sein an einem Gewaltverbrechen. Mit | |
Schuldgefühlen können Menschen manipuliert oder erpresst werden. Denn | |
Schuld und Scham hängen häufig eng zusammen. | |
Wer Schuld auf sich geladen hat, soll büßen. Handelt es sich um | |
strafrechtlich Relevantes dann droht staatlich verordnete Strafe, im | |
schlimmsten Fall Gefängnis. Doch wie geht die Gesellschaft um mit denen, | |
die ihre Strafe absitzen? Und ist Wegsperren die richtige Strafe etwa fürs | |
Schwarzfahren? | |
Es gibt ganz unterschiedliche Arten von Schuld. Strafrechtliche, ethische, | |
religiöse, private, finanzielle. Schuld kann auf vielerlei Weise auf sich | |
geladen werden: Morden, fremdgehen, fluchen, stehlen, lügen. Und jede | |
Gesellschaft, ja jeder einzelne Mensch empfindet Schuld unterschiedlich. | |
Was wohl alle eint ist die Hoffnung, dass Schuld – etwa durch Strafe, Buße, | |
Wiedergutmachung oder einfach Zeit – stets vergeben werden kann. Aber | |
stimmt das eigentlich? | |
[5][Zu den TeilnehmerInnen des 19. taz Panter Workshops.] | |
3 Nov 2015 | |
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