# taz.de -- Protest gegen Flüchtlingspolitik: Frieren im Freien | |
> In Kreuzberg fordern Demonstranten, dass man weiter auf dem Oranienplatz | |
> übernachten darf. Die Flüchtlinge dort wollten bisher das Gegenteil. Eine | |
> Rückschau. | |
Bild: Über Nacht fror hier das Geschirr in den Abwaschwannen ein: Winter am Or… | |
300 Demonstranten haben am Donnerstagabend die | |
Bezirksverordnetenversammlung in Friedrichshain-Kreuzberg gestürmt und | |
gefordert, dass auch im Winter das Übernachten im Freien ermöglicht werden | |
muss. Die taz blickt daher zurück auf die Geschichte des | |
Flüchtlingsprotests in Kreuzberg - vom kalten Winter im vergangenen Jahr | |
über die verzweifelte Suche nach einem Haus bis zur Abmachung, die | |
Wohnzelte zu räumen, sobald eine feste Unterkunft für alle Flüchtlinge vom | |
Oranienplatz gefunden ist. | |
Konrad Litschko schrieb in der taz in einer Reportage [1][über die | |
winterlichen Zustände im Camp]: | |
"Jetzt, um neun Uhr, sind die Planen noch zugeschlagen. Aus einem der Zelte | |
stakt ein Ofenrohr, grauer Rauch quillt hervor. Leer und offen das | |
blau-weiße Zirkuszelt, auch das Küchenzelt ist verwaist. Geschirr steht | |
noch in den Abwaschwannen, über Nacht eingefroren im Wasser." | |
"Zwei von ihnen unterhalten sich gedämpft, die anderen starren schweigend | |
auf die Planen, einer liest in einem Deutschlernheft. Hinter ihnen türmen | |
sich Schlafsäcke und Decken auf dem selbst gezimmerten Bettenlager. Es gehe | |
ihm schlecht, sagt einer. Es sei viel zu kalt, er sei krank." | |
"Auf einer alten Couch hockt Idriss, auch er Sudanese. Der 39-Jährige trägt | |
eine graue Steppjacke, lange Locken, den Bart gestutzt. Das Licht einer | |
klapprigen Stehlampe fällt auf sein Gesicht, der Wind lässt die Zeltstangen | |
knarzen. Neben ihm starrt Sadik, ein Landsmann, auf den kleinen | |
Heizstrahler, er sagt die ganze Zeit nichts. Ein dritter schläft eingerollt | |
unter Decken. Hart sei das Leben hier, sagt Idriss, sein munterer Blick | |
wird ernst. Auch er beklagt die Kälte. Nur mühsam sind die Zeltböden mit | |
Stroh gedämmt. Die Öfen taugen nur bedingt, ein defekter brannte einmal ein | |
Zelt nieder." | |
"Angelika will kein großes Gewese um ihr Engagement machen. 'Ein Stück | |
Nachbarschaftshilfe', sagt sie. 'Aber auch ein Tropfen auf den heißen | |
Stein.' Die Bedingungen im Camp seien 'maximal zehrend'. Keine Duschen, nur | |
ein Toilettencontainer, dazu 'das volle Erkältungsprogramm'." | |
Die Flüchtlinge nahmen damals die Suche nach einer festen Unterkunft selbst | |
in die Hand. Die Nachrichtenagentur dpa [2][schrieb am 10. Dezember 2012]: | |
"Die demonstrierenden Flüchtlinge vom Brandenburger Tor und vom | |
Oranienplatz haben in Berlin-Kreuzberg eine leerstehende Schule besetzt. | |
Rund 100 Personen hätten am Samstag zwei Gebäude belegt, teilten die | |
Flüchtlinge mit. Damit wollten sie sich bei den kalten Temperaturen eine | |
Unterkunftsmöglichkeit verschaffen. Eine Sprecherin der Polizei bestätigte | |
die Aktion. Die Opposition im Berliner Abgeordnetenhaus forderte, dass die | |
Flüchtlinge in der Schule bleiben dürfen. Der Bezirksbürgermeister von | |
Friedrichshain-Kreuzberg, Franz Schulz (Grüne), will nach eigenen Angaben | |
die Besetzung zunächst bis Dienstag dulden. Dann solle in einer | |
Bezirksamtssitzung weiter entschieden werden. 'Die Kälte hat zugenommen, | |
und die Situation ist für die Flüchtlinge immer härter geworden.'" | |
In der Berliner Zeitung schrieb Susanne Lenz [3][über die besetzte Schule]: | |
"Ein Afrikaner, den wir am Ausgang treffen, würde mit uns sprechen, doch es | |
gibt Verständigungsprobleme, der Sprache wegen. Er sagt, dass er aus dem | |
Sudan kommt und heute in der Schule übernachtet hat. Es sei hier besser als | |
in den Zelten. Wärmer. | |
Zwei Kilometer von der Schule entfernt, am Oranienplatz, schneit es wie | |
verrückt. Am Informationszelt des Flüchtlingscamps steht ein Flüchtling aus | |
Togo. Er zeigt den Weg zu einem blau-weißen runden Zelt, das aussieht, als | |
würde es einem Zirkus gehören. Dort komme jetzt das Plenum zusammen. Der | |
Flüchtling spricht Französisch, aber er sagt 'Plenum'. Im Zelt stehen ein | |
paar Leute, ein paar sitzen auf Bänken. Die zwei Neonröhren an der | |
Mittelstange sind dunkel. Ein Schneeräumer hat gerade versehentlich das | |
Stromkabel durchtrennt. 'Hier ist es viel zu kalt', sagt eine junge Frau | |
mit sehr kurzen Haaren. Ob sie ins Küchenzelt gehen könnten? 'Dort ist es | |
genauso kalt', sagt jemand. (...) Später erfahren wir, dass das Plenum doch | |
in der Schule stattgefunden hat. Das Zelt ist eingestürzt. Die Schneelast | |
war zu schwer." | |
In der taz schrieb Martin Rank unter der Überschrift "Definitiv kein Wetter | |
zum Zelten:" | |
"Im Camp waren die Bedingungen zuletzt beschwerlich: 'Wir brauchten eine | |
Unterkunft zum Schlafen, um weitermachen zu können', sagt der 33-jährige | |
Mohammed, Flüchtling aus dem Sudan. 'Man sagt, dass es bis zu minus 20 Grad | |
kalt wird.' Kinder im Camp seien krank." | |
In der Berliner Morgenpost berichtete Andreas Gandzior [4][über die | |
Forderungen]: | |
"'Wir wollen nicht dauerhaft in der Schule bleiben, sondern fordern vom | |
Bezirk ein anderes Gebäude, in dem die Flüchtlinge während der kalten | |
Jahreszeit menschenwürdig leben können.' (...) Am Nachmittag brach unter | |
der Last des starken Schneefalls ein Zelt der Asylsuchenden auf dem | |
Oranienplatz zusammen. In dem Zelt fand die 'Vollversammlung' mit knapp 150 | |
Personen statt, die über das weitere Vorgehen beriet." | |
In der Berliner Zeitung war zu lesen, dass der damalige | |
Bezirksbürgermeister Franz Schulz erwartete, dass die Flüchtlinge die Zelte | |
am Oranienplatz abbauen, wenn sie die Schule dauerhaft besetzen. Julia Haak | |
schrieb am 12. Dezember in der gedruckten Ausgabe: | |
"'Das ist wirklich kein Wetter zum Zelten' - mit diesen Worten kommentierte | |
Franz Schulz, grüner Bezirksbürgermeister in Friedrichshain-Kreuzberg, am | |
Dienstag eine Entscheidung des Bezirksamts zum hauseigenen | |
Flüchtlingsproblem. Die Politiker werden die etwa 50 bis 80 Asylbewerber | |
vorerst in der Gerhart-Hauptmann-Schule an der Ohlauer Straße dulden, in | |
die sie am vergangenen Wochenende gemeinsam mit Unterstützern eingezogen | |
waren. Schulz verkündete die Entscheidung am Nachmittag vor dem Rathaus, wo | |
die Besetzer eine Kundgebung abhielten. | |
'Kältehilfe', nennt Schulz die Bezirksentscheidung. Minus zehn Grad Celsius | |
in der Nacht sind ein Argument, dem sich wohl auch andere Bezirksämter | |
nicht verschließen würden. In Friedrichshain-Kreuzberg hatte schon gar | |
niemand ernsthaft erwartet, dass man die Besetzer derzeit vor die Tür | |
setzen würden. Schließlich kampieren die meisten von ihnen seit Wochen in | |
Zelten am Oranienplatz, andere harrten am Pariser Platz aus. | |
Schulz geht davon aus, dass auf den Bezirk durch die Flüchtlinge in der | |
Schule keine erheblichen Kosten zukommen werden. Geheizt wird der seit Juni | |
leerstehende Bau ohnehin, damit er bei Frost keinen Schaden nimmt. 'Die | |
Ausstattung im Gebäude, Schlafmöglichkeiten und anderes organisieren die | |
Unterstützer der Flüchtlinge', sagt Schulz. Er erwartet, dass nun am | |
Oranienplatz die Zelte abgebaut werden. Das hält er für die logische | |
Konsequenz aus dem Umzug in die Schule." | |
Im Februar führte Konrad Litschko in der taz [5][ein Interview] mit der aus | |
dem Sudan geflohenen Napuli Langa über die Besetzung des Schulgebäudes: | |
"taz: Der Bezirk duldet die Schulbesetzung bis Ende März. Werden Sie dann | |
freiwillig gehen? | |
Napuli Langa: Wir haben ja gesagt, wir brauchen die Schule nur für den | |
Winter. Wenn die Kälte vorbei ist, geben wir das Haus sofort wieder zurück. | |
Wir sind keine Besetzer, das ist nicht unsere Sache. Wir wollten nur | |
zeigen: Es gibt hier Menschen, die einen warmen Platz brauchen. Und dafür | |
haben wir gesorgt." | |
Es kam anders: Die Schule ist auch heute noch besetzt. Beim Senat reifte | |
mit der Zeit die Erkenntnis, dass man eine Lösung finden muss. | |
SPD-Integrationssenatorin Dilek Kolat sagte [6][im taz-Interview]: | |
"Wir müssen zusammen mit den Flüchtlingen eine behutsame Beendigung des | |
Camps erreichen. Ihnen zu suggerieren, das wäre eine Dauerlösung, finde ich | |
verantwortungslos." | |
Angesichts des erneut herannahenden Winters forderten die Flüchtlinge immer | |
dringlicher eine Unterkunft. In der Berliner Zeitung schrieben Karin | |
Schmidl und Andrea Beyerlein [7][am 30. September]: | |
"Wenn Taina Gärtner morgens aufwacht, ist sie durchgefroren, ihre Kleidung | |
ist feucht. Seit gut drei Monaten lebt die 48-Jährige im Camp auf dem | |
Oranienplatz. Als sie dort einzog, um die Flüchtlinge rund um die Uhr zu | |
unterstützen, war Sommer. Inzwischen bekommt die blonde Frau, die sich auch | |
gegen steigende Mieten engagiert und die für die Grünen im Bezirksparlament | |
Friedrichshain-Kreuzberg sitzt, tagtäglich zu spüren, wie sich die | |
Lebensbedingungen verschlechtern. 'Die Zelte sind undicht, die Leute | |
frieren und sind kaputt', sagt sie. (...) | |
Monika Herrmann bemüht sich nach eigenen Angaben seit Wochen um eine | |
Verständigung mit Integrationssenatorin Dilek Kolat (SPD), Sozialsenator | |
Mario Czaja und Innensenator Frank Henkel (beide CDU). Mit der Mehrheit von | |
Grünen, SPD, Linken und Piraten hat der Integrationsausschuss des Bezirks | |
jetzt einen Appell an die Landesebene beschlossen: Der Senat soll die | |
landeseigene Immobilienmanagement GmbH (BIM) anweisen, den Flüchtlingen ein | |
zu Wohnzwecken geeignetes festes Gebäude zur Verfügung zu stellen. | |
'Zumindest sind wir einen Schritt weiter', sagt Herrmann. 'Die Flüchtlinge | |
wären bereit, den Oranienplatz zu verlassen, wenn wir ihnen etwas anderes | |
anbieten könnten.' Es gäbe karitative Träger, die bereit wären, ein solches | |
Haus zu betreuen." | |
Im Tagesspiegel [8][schrieb] Sebastian Leber am 4. Oktober: | |
"Wolfgang Lenk, ein Unterstützer, berichtet von der Suche nach einem | |
Winterquartier. 'Offiziell behaupten wir, dass wir für eine Bleibe kämpfen. | |
In Wahrheit betteln wir aber. Wir rutschen auf unseren Knien, damit sich | |
der Senat endlich bewegt.' | |
Und plötzlich bewegte der Senat sich und machte das Angebot, alle | |
Flüchtlinge vom Oranienplatz im Warmen unterzubringen. Hier der [9][Bericht | |
des RBB] vom 4. Oktober: | |
"Morgens ist der anstehende Winter am stärksten zu spüren. Das | |
improvisierte Zeltlager bietet keinen Schutz gegen Kälte. Die Zeltwände | |
sind dünn, teilweise kaputt. Wer die Nacht auf dem Oranienplatz verbringt, | |
steigt morgens fröstelnd aus dem Zelt. Die Campbewohner fürchten sich vor | |
den Winternächten, sagt eine Frau aus dem Sudan. (...) | |
Sozialsenator Mario Czaja (CDU) wäre bereit, dem Bezirk bei der | |
Unterbringung der Flüchtlinge zu helfen. Unter einer Bedingung: 'Das setzt | |
voraus, dass der Bezirk den aus unserer Sicht rechtswidrigen Zustand auf | |
diesem Platz beendet und damit deutlich macht, dass der Platz und das | |
Flüchtlingscamp jetzt geräumt wird. Wenn das dazu führt, dass man dann | |
vorübergehend eine Unterbringung bräuchte, dann würden wir vorübergehend | |
sicher eine Hilfe suchen.' Vorher müsse aber den Flüchtlingen im Camp | |
deutlich gesagt werden, dass sie ihre Zelte abbrechen und ihren einjährigen | |
Protest beenden müssen, so Czaja." | |
Auch die Bezirksbürgermeisterin Monika Herrmann machte klar, dass die | |
Schlafzelte nach dem Umzug in ein Haus abgebaut werden sollen. In der taz | |
schrieb Konrad Litschko [10][am 12. Oktober]: | |
"Senat und Bezirk erhöhen den Druck auf die Flüchtlinge vom Oranienplatz. | |
Auf einer Pressekonferenz am Freitag versprachen Sozialsenator Mario Czaja | |
(CDU) und die Bürgermeisterin von Friedrichshain-Kreuzberg, Monika Herrmann | |
(Grüne), den Bewohnern des dortigen Protestcamps in Kürze ein | |
Winterquartier anzubieten. Herrmann machte dabei klar, dass nach Bezug kein | |
Übernachten mehr auf dem Platz erlaubt werde. (...) | |
Herrmann versprach den Flüchtlingen, auf dem Oranienplatz weiter ein | |
Infozelt behalten zu dürfen. 'Politischer Protest ist dort weiter möglich.' | |
Zelte zum Übernachten würden nicht mehr gestellt." | |
Der Senat stellte 136.000 Euro aus dem Landeshaushalt bereit und begann die | |
Suche nach einem Haus. Ende Oktober gab es schließlich ein konkretes | |
Angebot und die Flüchtlinge riefen ein Plenum für Donnerstag, den 31. | |
Oktober ein, um endgültig zu entscheiden, ob sie sich auf die Bedingungen | |
einlassen. In der taz [11][schrieb Plutonia Plarre]: | |
"Sonderplenum im Protestcamp auf dem Oranienplatz. Die Sonne scheint. Rund | |
30 Afrikaner haben am Donnerstagmittag hinter den Zelten einen Kreis | |
gebildet. Die Stimmen sind laut und aufgeregt, es wird wild gestikuliert. | |
Sie diskutieren eine Frage mit weitreichenden Folgen: Geben sie das | |
Zeltlager auf, das seit über einem Jahr auf dem Platz existiert, und ziehen | |
in ein Haus um? | |
Theoretisch ist die Frage längst mit Ja beantwortet. Aber jetzt wird es | |
konkret: Die Bezirksbürgermeisterin von Friedrichshain-Kreuzberg, Monika | |
Herrmann (Grüne), und Sozialsenator Mario Czaja (CDU) haben jeweils ein | |
Gebäude angeboten. Allerdings lässt sich das von Herrmann vorgeschlagene | |
Haus in der Kreuzberger Franz-Künstler-Straße vorerst nicht beziehen, weil | |
die erforderlichen Umbaumaßnahmen aufwändiger sind als zunächst angenommen. | |
Der Umzug in ein ehemaliges Hostel in Friedrichshain, das Czaja ins | |
Gespräch gebracht hat, könnte in zwei bis drei Wochen erfolgen. | |
Die Zeit drängt, es wird immer kälter. Viele Fragen bis zum Umzug muss das | |
Bezirksamt noch mit den Flüchtlingen und dem Träger der Einrichtung, der | |
zuvor in der Wohnungslosenhilfe tätig war, klären. | |
Diskutiert wird auf dem Oranienplatz in einem Mischmasch aus Englisch und | |
Französisch. Das einzige deutsche Wort, das immer wieder fällt, lautet | |
'Lager'. Ein Teil der Flüchtlinge, die zu der über Lampedusa nach Europa | |
eingereisten Gruppe gehören, reklamiert das neue Haus für sich. Dass sie | |
damit andere auf dem Oranienplatz lebende Flüchtlinge ausgrenzen, empfinden | |
sie offenbar nicht als Problem. Die hätten doch schon ein Haus, 'das | |
Lager'. Damit meinen sie die Unterkünfte, die den abgelehnten Asylsuchenden | |
zugewiesen wurden. | |
Andere in der Runde heißen das nicht gut. Ein Wort gibt das andere. | |
Schließlich mischt sich Taina Gärtner ein. Das Wort der Aktivistin, die aus | |
Solidarität im Zeltdorf lebt, hat Gewicht. Sie spricht von der auf dem | |
Platz umgehenden Sorge, das neue Haus könne von Leuten überrannt werden, | |
die nie in dem Camp gelebt haben. 'Alle, die hier gewohnt und gekämpft | |
haben, kommen ins Haus', verspricht Gärtner. Nach Angaben des Bezirksamts | |
bietet das Haus in Friedrichshain Platz für rund 100 Menschen. | |
Am Nachmittag erhält Bürgermeisterin Herrmann grünes Licht vom | |
Oranienplatz. 'Alle wollen in das Haus', fasst Gärtner das Ergebnis | |
zusammen." | |
Am Sonntag, den 24. November, war dann der Umzug. Es gab zuerst etwas | |
Verwirrung, denn es gibt Städte wie Hamburg, die ihren | |
Lampedusa-Flüchtlingen keine Unterkunft finanzieren. Als die von dem | |
Angebot in Berlin hörten, reisten einige von ihnen hierher. Da es keinerlei | |
Identitätskontrollen bei dem Haus in Berlin gab, waren die 80 Plätze am | |
Nachmittag belegt und einige Flüchtlinge vom Oranienplatz standen vor der | |
Tür. Der Bezirk organisierte daraufhin kurzfristig weitere Plätze zum | |
Beispiel im Notaufnahmelager Marienfelde. Am Abend konnte Bürgermeisterin | |
Monika Herrmann [12][auf Twitter verkünden]: | |
"Alle Flüchtlinge sind untergebracht worden, keiner blieb vor der Tür, auch | |
keiner, der heute erst nach Berlin kam..." | |
Sie [13][erinnerte] an die Vereinbarung: | |
"Es werden die Schlafzelte abgebaut - dies ist seit Wochen bekannt und | |
wurde auch in den Plena so diskutiert" | |
Der poltische Protest am Infozelt hingegen sollte wie vereinbart | |
[14][erlaubt bleiben]: | |
"Duldung für den politischen Protest ist nicht aufgehoben, nur fürs | |
Schlafen, Infozelt kriegt Sondernutzungserlaubnis" | |
Wovon Herrmann aber überrascht wurde: Dass eine kleine Gruppe die | |
Vereinbarung nicht einhalten will - und dass es hunderte Unterstützer gibt, | |
die dafür demonstrieren, dass Flüchtlinge monatelang bei Minusgraden und | |
Schnee in Zelten auf dem Oranienplatz übernachten. | |
26 Nov 2013 | |
## LINKS | |
[1] /1/archiv/archiv/ | |
[2] http://www.pnn.de/brandenburg-berlin/705147/ | |
[3] http://www.berliner-zeitung.de/berlin/fluechtlingsprotest-waermer-als-im-ze… | |
[4] http://mobil.morgenpost.de/berlin/article111916880/Fluechtlinge-harren-in-K… | |
[5] /1/archiv/archiv/ | |
[6] /1/archiv/archiv/ | |
[7] http://www.berliner-zeitung.de/berlin/fluechtlinge-auf--oranienplatz--so-ka… | |
[8] http://www.tagesspiegel.de/berlin/fluechtlingscamp-am-oranienplatz-in-berli… | |
[9] http://www.rbb-online.de/politik/thema/streit-um-fluechtlingsheime/beitraeg… | |
[10] /!125388/ | |
[11] /1/archiv/digitaz/artikel/ | |
[12] http://twitter.com/MonikaHerrmann1/status/404682489756925952 | |
[13] http://twitter.com/MonikaHerrmann1/status/404724812914106368 | |
[14] http://twitter.com/MonikaHerrmann1/status/404715974341181440 | |
## AUTOREN | |
Sebastian Heiser | |
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