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# taz.de -- NSU: Reisekosten sorgen für Verwirrung
> Grüne fordern im Innenausschuss Aufschluss über Gerüchte um einen zweiten
> Berliner V-Mann im Umfeld der Terrorzelle.
Bild: Wo sind die 15 untergetauchten Neonazis hin, fragt sich Polizeipräsident…
V-Männer und die NSU – das Thema dürfte Innensenator Frank Henkel (CDU) und
die Öffentlichkeit wohl noch eine ganze Weile beschäftigten. Am Wochenende
sind Spekulationen aufgetaucht, wonach Berlin einen zweiten V-Mann im
Umfeld des braunen Terrortrios gehabt haben soll. Am kommenden Montag wird
sich der Innenausschuss des Abgeordnetenhauses erneut mit Fragen zum
NSU-Komplex beschäftigen.
Fachleute, die die Akten des NSU-Untersuchungsausschusses im Bundestag
kennen, erklärten am Montag gegenüber der taz, ihnen sei nichts von einem
zweiten Berliner V-Mann im Umfeld von Uwe Mundlos, Uwe Böhnhardt und Beate
Zschäpe bekannt. Der innenpolitische Sprecher der Grünen, Benedikt Lux,
sprach indes von „Unklarheiten“. Senator Henkel sei aufgefordert, diese
auszuräumen.
## Unbekannte „VP 620“
Bislang war im Zusammenhang mit dem NSU immer nur von einem V-Mann des
Berliner Landeskriminalamts (LKA) die Rede gewesen: Thomas S. Die Berliner
Zeitung berichtete nun am Montag unter Berufung auf vertrauliche Quellen,
die beiden Polizisten, die Thomas S. unter der Nummer 562 als V-Mann
führten, seien 2002 nach Bautzen in Sachsen gereist, um S. zu treffen. Bei
ihren Reisekosten sollen die Beamten aber nicht nur ein Treffen mit S.
abgerechnet haben, sondern auch eines mit einer bisher unbekannten
Vertrauensperson „VP 620“.
Anfang Januar hatte Henkels Sonderermittler, Oberstaatsanwalt Dirk
Feuerberg, seinen Abschlussbericht zu der V-Mann-Affäre vorgelegt. Die
Opposition ist jedoch der Meinung, dass damit nichts geklärt ist. Sie
kündigte weitere Fragen an. Für die Sitzung des Innenausschusses am
kommenden Montag haben Grüne und Linke beantragt, den ehemaligen LKA-Leiter
Peter-Michael Haeberer und die beiden V-Mann-Führer von Thomas S. zu hören.
Im entscheidenden Zeitraum war Haeberer in leitender Funktion beim
Staatsschutz. Die Opposition erwartet sich von dem Ex-LKA-Chef insbesondere
Antworten auf die Frage, warum die Hinweise von Thomas S. nicht an
nächsthöhere Stellen weitergegeben worden waren.
Die SPD, die damals den Innensenator gestellt hatte, übte sich am Montag in
Grünen-Schelte. „Aufklärung ist gut, wichtig und richtig“, sagte der
SPD-Innenpolitiker Tom Schreiber. Mit Blick auf die Diskussion über die
Reform des Verfassungsschutzes und den künftigen Umgang mit V-Leuten werde
mit einem „öffentlichen Tamtam von Mutmaßungen und Spekulationen“ aber je…
zielführende Diskussion erschwert.
PLUTONIA PLARRE
11 Feb 2013
## AUTOREN
Plutonia Plarre
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