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# taz.de -- Eine mysteriöse Mordserie
> Immer noch tappen die Ermittler im Dunkeln: Neun Tote, eine Waffe, kein
> erkennbares Motiv. Eine Chronologie
Vor inzwischen über fünfeinhalb Jahren begann jene unheimliche Mordserie,
der bislang neun Menschen quer durch die Republik zum Opfer fielen. Nach
wie vor rätseln die Ermittler sowohl über die Täter als auch über deren
Motiv. Bis auf jeweils eine Ausnahme waren die Getöteten türkischer
Herkunft und Kleingewerbetreibende. Damit jedoch hören die bislang
festgestellten Gemeinsamkeiten auch schon auf.
9. September 2000: In Nürnberg wird zur Mittagszeit der 38-jährige
türkische Blumenhändler Enver Simsek an seinem Blumenstand von acht Kugeln
getroffen. Simsek, der im hessischen Schlüchtern einen Blumengroßhandel
betrieb und zusätzlich noch mehrere mobile Blumenverkaufstände unterhielt,
stirbt zwei Tage später im Krankenhaus. Die Schüsse stammen aus zwei
Waffen. Eine davon ist die auch bei allen folgenden Taten verwendete
Pistole der tschechischen Marke „Ceska“, Kaliber 7,65 Millimeter, Typ 83,
benutzt.
13. Juni 2001: Gleichfalls in Nürnberg wird abends der 49 Jahre alte
türkische Änderungsschneider Abdurrahim Özüdogru in seinem Laden mit zwei
Kopfschüssen niedergestreckt. Ein Komplize des Täters soll draußen in einem
Auto gewartet haben.
27. Juni 2001: In Hamburg wird der 31-jährige Obst- und Gemüsehändler
Süleyman Tasköprü am Vormittag mit drei Kopfschüssen in seinem Geschäft
ermordet. Wie im ersten Fall stammen die Kugeln aus zwei Waffen. Marke und
Typ der zweiten verwendeten Pistole, Kaliber 6,35 Millimeter, sind nicht
feststellbar.
29. August 2001: Ebenfalls am Vormittag wird in München der 38 Jahre alte
türkische Obst- und Gemüsehändler Habil Kilic in seinem erst wenige Monate
zuvor eröffneten Frischwarenladen mit zwei Schüssen in den Kopf getötet.
25. Februar 2004: Wieder vormittags wird in Rostock der Dönerverkäufer
Yunus Turgut ermordet. Der der 25 Jahre alte Türke, der als Aushilfe an dem
Imbissstand arbeitete und sich illegal in der Bundesrepublik aufhielt, war
erst wenige Tage zuvor von Hamburg nach Rostock gekommen.
9. Juni 2005: In Nürnberg findet ein Kunde den 50 Jahre alte
Dönerbudenbesitzer Ismail Yasar tot hinter der Theke – niedergestreckt von
fünf Schüssen. Als Tatzeitpunkt ermittelt die Polizei erneut den Vormittag.
Bereits einige Tage vor dem Mord und auch kurz vor dem mutmaßlichen
Tatzeitpunkt beobachten Zeugen zwei sich auffällig verhaltende Radfahrer in
der Nähe von Yasars Dönerstand. Nach den beiden unbekannten Verdächtigen
wird bislang erfolglos gefahndet.
15. Juni 2005: In München wird am frühen Abend der 41-jährige Theodoros
Boulgarides erschossen. Der griechische Mitinhaber eines Schlüsseldienstes
ist bislang das einzige Opfer ohne türkischen Migrationshintergrund.
4. April 2006: Gegen Mittag wird in Dortmund Mehmet Kubasik in seinem Kiosk
in der Mallinckrodtstraße durch mehrere Schüsse unter anderem in den Kopf
hingerichtet. Der türkischstämmige 39-Jährige hinterlässt eine Frau und
drei Kinder.
6. April 2006: In Kassel wird der 21-jährige Halit Yozgat kurz nach 17.00
Uhr schwer verletzt in dem von ihm betriebenen Internet-Café gefunden. Von
zwei Kugeln in den Kopf getroffen, verstirbt der in Kassel geborene
Deutsche türkischer Herkunft noch am Tatort. PAB
10 Jun 2006
## AUTOREN
PAB
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