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# taz.de -- „Gefragter denn je“
> Box-Weltmeisterin Regina Halmich über Stefan Raab und Gaudi,
> explodierendes Medieninteresse und Skispringen
BERLIN taz ■ 21-mal hat Regina Halmich (24) ihren Box-Weltmeistertitel
bislang verteidigt. Der sportliche Erfolg mit 34 Siegen in 35 Kämpfen
nutzte der Karlsruher Boxerin freilich wenig. Erst seit die zierliche
Fliegengewichtlerin (49 kg) dem pummeligen TV-Moderator Stefan Raab (87,5
kg) in einer Fünf-Runden-Showeinlage die Nase brach, entwickelte sich ein
reges Medieninteresse. Heute klettert Halmich in Hamburg mit Andrea Blevens
(USA) in den Ring.
taz: Frau Halmich, ärgert Sie Ihr Boxkampf gegen Stefan Raab im Nachhinein?
Regina Halmich: Überhaupt nicht, es hat mir sogar Spaß gemacht. Dass sich
daraus so ein Boom entwickelt, das war ja nicht abzusehen.
Die Medienresonanz, die Sie durch das Weichklopfen des TV-Entertainers
erzielten, übertrifft die von mindestens zehn Ihrer WM-Kämpfe.
Das Interesse können Sie sich gar nicht vorstellen: 30 Interviewanfragen am
Tag reichten nicht, das war Wahnsinn. Aber so ist das Geschäft. Die Leute
stehen eben auf Unterhaltung.
Gaudi wird mehr honoriert als richtiger Sport, vor allem mehr als
Frauen-Boxen.
Natürlich wäre es schön, würde die sportliche Leistung noch mehr anerkannt.
Aber ich habe mich damit abgefunden, wie es ist. Ich kann damit umgehen.
Hat sich für ihren heutigen Kampf gegen Andrea Blevens schon jemand
interessiert?
Ja, jetzt auf einmal. Durch den Raab-Kampf sprech ich auch ein anderes
Publikum an: Die 17- bis 30-Jährigen, die das Stammpublikum Raabs bilden,
zeigen sich begeisterter. Ich bin gefragter denn je. Die kleine Halle mit
800 Zuschauern war diesmal sehr schnell ausverkauft.
Wie stark ist die Gegnerin?
Den Videos nach, die wir studiert haben, ist sie sehr gut. Sie pflegt den
typischen amerikanischen Stil, geht aggressiv drauf. Das wird wieder der
Ernst des Lebens für mich, nicht Show.
Also ist mehr Widerstand als von Raab zu erwarten?
Auf jeden Fall!
Was halten Sie von Raabs Absicht, Martin Schmitt im Skispringen
herauszufordern?
Skispringen! Ich hoffe, dass das niemand zulässt. Eine gebrochene Nase wäre
das Glücklichste, was ihm passieren könnte. Der wird nicht wirklich
springen, um Gottes Willen!
INTERVIEW: HARTMUT METZ
7 Apr 2001
## AUTOREN
HARTMUT METZ
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