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# taz.de -- zukunft der moderne
> Vom Abrissbagger zur „Generation Alex“
Als „hundertachtzigtausend Quadratmeter großes Areal kompletter
Geschichtslöschung“ hat kürzlich Zeit-Autor Klaus Hartung den
Alexanderplatz samt Marx-Engels-Forum bezeichnet. Das „unentschlossene
Nebeneinander verschiedenster stadträumlicher Anmutungen“, so Hartung auf
einer Sitzung des Berliner Stadtforums, markiere nichts anderes als „das
Scheitern der Moderne“.
Seit geraumer Zeit tobt in Berlin wieder ein Streit um Architektur und
Städtebau. Diejenigen, die einst die Abrisse der Gründerzeit
„geschichtslos“ nannten, rufen nun selbst nach den Abrissbaggern. Vor allem
die Nachkriegsmoderne ist den Stadtnostalgikern ein Dorn im Auge. Das
betrifft nicht nur das inzwischen abgerissene Ahornblatt, sondern auch den
Palast der Republik, das Haus des Lehrers und viele andere Gebäude der
Sechziger- und Siebzigerjahre.
Von einem „Scheitern der Moderne“ kann aber mitnichten gesprochen werden.
So wie Hartung und seinesgleichen in den Siebzigern die Stadt der
Gründerzeit entdeckten, eignen sich heute Künstler und junge Menschen der
„Generation Alex“ die Gebäude der Nachkriegsmoderne an. In beiden Fällen
handelt es sich um eine Aneignung duch jene, die nicht die Adressaten der
herrschenden Stadtplanungspolitik waren und sind. Mit einem Unterschied
allerdings: Die Pioniere von heute haben nun die zu Amt und Würden
gekommenen Pioniere von damals zum Gegner.
Die taz hat sich diesem Streit um die Moderne in einer losen Folge
gewidmet. Am 27. Juli erschien ein Beitrag zum „Baulichen Exorzismus“ und
dem Streit um den Denkmalschutz für die Moderne. Am 5. August stellten wir
das Projekt „Common Place“, den Alexanderplatz aus Sicht seiner Nutzer,
vor. Am 12. August schrieb Wolfgang Kil über das Haus des Lehrers, am 24.
August Ulrike Steglich über die neuen Nutzer der Karl-Marx-Allee zwischen
Alex und Strausberger Platz. Des weiteren erschien am 17. August ein
Beitrag über die virtuelle Nutzung des Palasts der Republik sowie den Stand
der Schlossdebatte. Mit dem heutigen Beitrag von Frank Roost beenden wir
unsere lose Reihe über die „Generation Alex“. UWE RADA
29 Aug 2000
## AUTOREN
UWE RADA
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