# taz.de -- wortwechsel: Innovationen bitte ohne Kettensäge angehen | |
> Lindner provoziert mit seiner Referenz auf die disruptiven politischen | |
> Ideen von Elon Musk und Javier Milei. Das Menschenrecht gilt auch für | |
> verabscheuungswürdige Straftäter | |
Bild: Ein schreckliches Verbrechen in Frankreich, das an der Menschlichkeit der… | |
## Zivilgesellschaft | |
„[1][Das Jahr 1933 unserer Zeit]“, | |
wochentaz vom 30. 11.–6. 12. 24 | |
Vielen Dank, lieber Herr Welzer, für Ihren erhellenden Artikel und die | |
notwendige Schlussfolgerung, dass es dringend eine erstarkende | |
zivilgesellschaftliche Bewegung zur Unterstützung oder gar Rettung unserer | |
Demokratie und Rechtsstaatlichkeit braucht, anstatt als verzweifelnde, | |
sich hilflos fühlende Bürger in die vertraute Normalität zu flüchten. | |
Man muss immer wieder staunen, wie Greta als einzelnes Menschenkind mit | |
einem Pappschild zum Anstoß für eine kraftvolle weltweite und konstruktive | |
Bewegung wurde. Ob sie das Momentum spürte, oder umgekehrt, ob das | |
Momentum sie zum „Werkzeug“ machte, ist letztlich egal. Ihr Artikel erhellt | |
mit grellem Licht die Notwendigkeit einer solchen Initiative. | |
Wir alle sind jetzt als bewegte Beweger gefragt! Eberhard Rumpf, Burgdorf | |
## Amtseid | |
„[2][Die Luft wird jetzt auch für Lindner dünn], wochentaz vom 30. 11.–6. | |
12. 24 | |
Ein Skandal allererster Güte ist die Verlogenheit des | |
Noch-FDP-Bundesvorsitzenden Christian Lindner, der seit seinem ersten | |
Arbeitstag als nun ehemaliger Bundesfinanzminister das Urteil des | |
Bundesverfassungsgerichts in Karlsruhe bewusst ignorierte: | |
Kapitalerträge mit dem persönlichen Einkommensteuersatz, statt mit | |
verfassungswidrigen 25 Prozent mit bis zu 42 Prozent zu versteuern. Schon | |
allein damit, dem Bundeshaushalt zustehende Steuereinnahmen nicht | |
zuzuführen und einzutreiben, hat er seinen Amtseid verraten. Lindner hat | |
mit seinen persönlichen Eitelkeiten unserem Land und mehrheitlich allen | |
Bürgerinnen und Bürgern großen Schaden zugefügt und bewiesen, dass er nicht | |
koalitionsfähig ist und sich an keine Koalitionsabsprachen hält und somit | |
für kein öffentliches Amt geeignet ist. Klaus Jürgen Lewin, Bremen | |
## Provokation | |
„[3][Arm sein im Anarcho-Kapitalismus]“, | |
wochentaz vom 7.–13. 12. 24 | |
Christian Lindner ist schlau. Um vom unsäglichen D-Day-Papier abzulenken, | |
platziert er einfach mal eine Provokation: man müsse mehr Milei und Musk | |
wagen. Und die gesamte Medienwelt steigt darauf ein und beschert ihm und | |
seiner Partei, die beide auf die gebotene Irrelevanz zusteuern, die | |
gewünschten Schlagzeilen. | |
Nur meine geliebte taz macht nicht mit. Denkste! Hier schafft es das Thema | |
sogar auf den Titel der wochentaz! | |
Unnötig auch deshalb, weil die sehr gute Reportage „Arm sein im | |
Anarcho-Kapitalismus“ ihren eigenen Anlass hat – ein Jahr Präsidentschaft | |
Milei – und völlig ohne reißerische Referenz auf Lindners Provokation | |
auskommt. Der amüsierte Abgesang von Stefan Reinecke auf die FDP ist die | |
einzig verbleibende Kommentierung, die die taz jetzt noch bezüglich Lindner | |
machen muss. Ansonsten handelt bitte angemessen in der Redaktion und | |
schickt den Mann und seine Partei in die Geschichte. | |
Christoph Behrendt, Schorndorf | |
## Notwendige Kürzung | |
„[4][Arm sein im Anarcho-Kapitalismus]“, | |
taz vom 7.–13. 12. 24 | |
Die Reduktion des Sozialstaats befreit die Wirtschaft von bürokratischer | |
Last, während die Marktfreiheit und nicht der Staat Wohlstand schaffen | |
sollte. Durch die Senkung der Staatsverschuldung mittels weniger | |
Subventionen und Privatisierung wird eine nachhaltige wirtschaftliche Basis | |
gelegt. | |
Mehr individuelle Freiheit fördert Eigenverantwortung und Innovation, wobei | |
die Kritik an den bisherigen, gescheiterten politischen Modellen ein | |
Umdenken erfordert. Die kurzfristigen Härten sind notwendig für | |
langfristiges Wachstum und Stabilität. Hartmood auf taz.de | |
@Hartmood: | |
Das sind neoliberale Phrasen von gestern. Wohin der neoliberale | |
Turbokapitalismus die Welt geführt hat, wird ja gerade heute sehr deutlich. | |
Dass der russische Krieg und der Aufstiegt des Rechtspopulismus inklusive | |
Trump, Milei, Bolsonaro ecetera eine historische Folge der Entregelungswut | |
der Hayek- (Theoretiker des Neoliberalismus; Anm. d. Redaktion) Jünger ist, | |
müssten auch Sie einsehen. | |
Günter Picart auf taz.de | |
## Gewalt | |
„[5][Für mich sind diese Männer keine Menschen mehr]“, | |
wochentaz vom 7.–13. 12. 24 | |
Das ist ja genau das Problem – dass sie (die Männer) Menschen sind, und oft | |
Ehemänner, Väter, Brüder, Opas, Onkel, also Männer, denen erst einmal | |
vertraut wird. Die zerstörerische Wirkung auf Körper, Seele und Geist | |
derer, die Opfer von Gewalt durch ihre Mitmenschen werden, ist | |
erwiesenermaßen schlimmer und nachhaltiger, als wenn jemand Opfer einer | |
Natur- oder sonstigen Katastrophe wird. | |
Wenn der Täter dazu noch aus dem ganz privaten vertrauten Umfeld kommt, ist | |
das lebenslange innere Gefängnis vorprogrammiert. Und es ist sehr, sehr | |
langwierig, schwer und teuer, sich daraus zu befreien. Oft gelingt das auch | |
gar nicht oder nur teilweise. | |
Mein Appell an alle: Genau hinschauen, gerade in die Familien, was dort | |
geschieht. Und wenn irgendetwas sich komisch anfühlt, bitte etwas | |
unternehmen! | |
Inge Wessel, Berlin | |
## Menschsein | |
„[6][Für mich sind diese Männer keine Menschen mehr]“, | |
wochentaz vom 7. – 13. 12. 24 | |
Was diese Männer gemacht haben, ist verabscheuungswürdig. Aber ihnen | |
deshalb das Menschsein abzusprechen und Männer allgemein nicht mehr | |
ertragen zu können, ist mehr als fragwürdig. | |
Man stelle sich einmal vor, die Täter wären „Ausländer“, und jemand wür… | |
solche Verallgemeinerungen machen und ihnen das Menschsein absprechen. | |
Andrea Seifert auf taz.de | |
## Batteriebetriebene Loks | |
„Nächster Halt: Ladestation“, | |
wochentaz vom 7.–13. 12. 24 | |
Mein Vater war im Saarbergbau unter Tage beschäftigt, bis er 1979 in Rente | |
gegangen ist. Nach einem Arbeitsunfall 1965 wurde er „umgeschult“ auf | |
Lokführer unter Tage, mit einer „Batterielok“, das Wort Akku kannten wir | |
damals nicht. Die Batterie stand auf einem eigenen Wagen und wog 3,5 | |
Tonnen. | |
Die Ladung reichte aus, um eine Schicht lang volle Kohlewagen und Menschen | |
zu befördern, die Strecken hatten kaum Gefälle. Nach Schichtende kam sie | |
einen Tag lang an „armdicke“ Stromkabel, so die Erzählung meines Vaters. | |
Helga Andler, Stuttgart | |
14 Dec 2024 | |
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