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# taz.de -- Was fehlt …: … Brexit-Vote No. 3
Demokratie funktioniert nicht nach dem Prinzip, dass man über eine Sache so
oft abstimmen lassen kann, bis man ein für sich zufriedenstellendes
Ergebnis erhält. Darauf weisen die Beteiligten am großen Brexit-Drama oft
und gerne hin, wenn sie begründen, warum die Briten nicht einfach noch ein
zweites Mal über ihren EU-Verbleib abstimmen sollten. Theresa May hingegen
würde ihren [1][Brexit-Deal] sehr gerne noch ein drittes oder viertes Mal
dem Parlament zur Abstimmung vorlegen – vielleicht klappt es ja. Doch
Unterhaussprecher John Bercow ist das zu dumm.
Bercow hat deshalb irgendwo im Keller des Westminster Palace [2][eine 415
Jahre alte Regel ausgegraben]. Sie besagt, dass eine Regierung dem
Parlament einen bereits einmal abgelehnten Gesetzentwurf nicht erneut
vorlegen darf, wenn sie nichts Substanzielles daran geändert hat. Genau das
hatte Theresa May aber vor: Denselben Deal noch einmal zur Abstimmung
stellen, in der Hoffnung, einige Parlamentarier*innen doch noch irgendwie
überzeugt zu bekommen. Dass nun der Unterhaussprecher eine Regel zur
Anwendung bringt, auf die sich seit 107 Jahren niemand mehr berufen hat,
traf die Premierministerin einigermaßen unvorbereitet. Aber so funktioniert
nunmal Demokratie. (taz)
19 Mar 2019
## LINKS
[1] /Brexit-Abstimmungen-in-Grossbritannien/!5580644
[2] https://www.t-online.de/nachrichten/ausland/eu/id_85429762/john-bercow-mach…
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