# taz.de -- WM-Ticketgeschenke an Politiker: Gericht spricht Ex-EnBW-Chef frei | |
> Das Verschenken von Fußball-WM-Tickets an hochrangige Energiepolitiker | |
> durch den Ex-Chef des Energiekonzerns EnBW, Claassen, war keine Straftat, | |
> entschied ein Gericht. | |
Bild: Vom Gericht entlastet: Ex-EnBW-Chef Utz Claassen | |
BERLIN taz/dpa Mit der Weihnachtspost verschickte der frühere EnBW-Chef Utz | |
Claassen Ticketgutscheine für die Fußball WM 2006 an sieben hochrangige | |
Politiker - die etwa bei der Atomaufsicht und beim Emissionshandel | |
dienstlich mit EnBW-Geschäften zu tun hatten. Strafbare Vorteilsgewährung | |
war das jedoch nicht, urteilte nun das Landgericht Karlsruhe. Die | |
Staatsanwaltschaft hatte die Einladungen, die Claassen mit der | |
Weihnachtspost 2005 verschickt hatte, als strafbare "Klimapflege" | |
eingestuft. | |
Das Gericht sprach ihn von sämtlichen Korruptionsvorwürfen wegen der | |
WM-Ticketaffäre frei. Es folgte dem Antrag der Verteidiger. Sie hatten | |
geltend gemacht, die Einladungen seien Teil des EnBW-Engagements als | |
offizieller Sponsor der Fußball-Weltmeisterschaft 2006 gewesen. Die | |
Politiker - darunter Ministerpräsident Günther Oettinger (CDU) und Matthias | |
Machnig, Staatssekretär im Bundesumweltministerium, - seien als | |
Repräsentanten des Staates eingeladen worden. | |
Claasen war im Sommer von seinem Posten zurückgetreten. Offiziell nannte er | |
"strukturelle, professionelle, persönliche und familiäre Gründe". | |
Beobachter vermuteten, ein Streit mit den beiden Hauptaktionären der EnBW, | |
dem französischen Stromkonzern EDF und dem kommunalen Verband | |
Oberschwäbische Elektrizitätswerke (OEW), hatten Claassen zum Rückzug | |
bewegt - möglicherweise hatten auch die Vorwürfe in der Ticket-Affäre | |
darauf Einfluss. | |
28 Nov 2007 | |
## ARTIKEL ZUM THEMA |