# taz.de -- Versagen führte zur Joola-Havarie | |
DAKAR afp/taz ■ Die senegalesische Fähre „Joola“, die am 26. September m… | |
dem Verlust von 970 Menschenleben unterging, war in gutem Zustand. | |
Allerdings war sie überfüllt und Sicherheitsnormen wurden nicht | |
eingehalten. Das haben Untersuchungen des Armee- und des | |
Verkehrsministeriums ergeben. Die beiden Minister reichten ihren Rücktritt | |
ein. Laut den Berichten stellten Prüfer noch am 23. September einen | |
„zufriedenstellenden Zustand der Motoren und des Schiffes“ fest. Zwar sei | |
empfohlen worden, die Kommunikationssysteme zu überprüfen und Warnleuchten | |
anzuschaffen, doch sei dies kein Grund gewesen, die „Joola“ stillzulegen. | |
Dass das Schiff am Unglückstag mit Schlagseite auslief, habe allein mit | |
starken Meeresströmungen zu tun gehabt und deute nicht auf technische | |
Mängel hin. Im Bericht des Verkehrsministers steht jedoch, dass „die | |
Navigationsmethoden der ‚Joola‘ sämtlichen Normen der maritimen Sicherheit | |
widersprachen“. Der Schiffskapitän, ein Marineoffizier, war nicht befugt, | |
ein ziviles Passagierschiff zu steuern, „jedenfalls nicht nach | |
internationalen Bestimmungen“. Als unterwegs ein Sturm aufkam, sei die | |
Besatzung „überrascht“ gewesen und „nicht in der Lage, die Alarmprozedur | |
einzuleiten“. | |
4 Oct 2002 | |
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