Introduction
Introduction Statistics Contact Development Disclaimer Help
# taz.de -- das portrait: Timo Kastening will den maximalen Erfolg
Bild: Wechselt von der TSV Hannover-Burgdorf zur MT Melsungen: Handballer Timo …
Seine Geschichte gehört zu den schönen im bezahlten Sport. Timo Kastening
ist ein erfolgreicher Bundesligaspieler im Trikot der TSV
Hannover-Burgdorf. Seinen Weg zum Handballprofi und Nationalspieler hat er
durchgängig bei diesem Verein bestritten. Was in der C-Jugend beginnen
durfte, endet im kommenden Sommer mit einem Wechsel zur Konkurrenz. „Ich
bin Sportler und will den maximalen Erfolg“, sagt Kastening. Das klingt
ehrgeizig. Der Rechtsaußen wechselt innerhalb der Bundesliga zur MT
Melsungen. Die steht in der aktuellen Tabelle zwar hinter
Hannover-Burgdorf, bietet aber offenbar die bessere Perspektive und
monetäre Vorteile. „In Melsungen“, sagt Kastening, „ist das Projekt
finanziell gut aufgestellt.“
Der nahende Abschied von Kastening sagt viel über die Kräfteverhältnisse im
Profisport. Dass die TSV Hannover-Burgdorf aktuell zu den Spitzenteams der
Bundesliga zählt, muss nicht automatisch bedeuten, dass sie zu den
großzügigsten Arbeitgebern zählt. Hinter den Kulissen des Vereins ist viel
versucht worden, um den Abgang des Eigengewächses zu verhindern. Aber
Kastening geht genau den Weg, für den sich auch schon sein früherer
Teamkollege Kai Häfner entschieden hat. In Melsungen stehen schon mehrere
Nationalspieler unter Vertrag. Das gemeinsame Ziel lautet, in den
Titelkampf der Bundesliga aktiv einzugreifen und auf lange Sicht sogar die
europäische Elite ärgern zu können.
Irgendwie ist das ärgerlich. Man kennt das Spiel aus dem Fußball. Wer nicht
nur gut, sondern richtig gut ist, landet eines Tages bei den großen
Vereinen wie Bayern München und Borussia Dortmund. Im Handball sind der THW
Kiel, die SG Flensburg-Handewitt oder die Rhein-Neckar Löwen das
entsprechende Pendant. Dass Melsungen auch zu dieser Reihe von Vereinen
zählen will, klingt merkwürdig. Aber das einseitige Tauziehen um Kastening
hat gezeigt, wer in der Liga in der Lage ist, am ganz großen Rad zu drehen.
Kastening hat in der vergangenen Saison immerhin 190 Tore für seinen
Heimatverein geworfen. „Ich werde mich auch zukünftig immer als
Hannoveraner fühlen“, sagt der 24-Jährige. Das eigentliche Wunder ist, dass
ein Spieler seiner Güteklasse in dieser Saison noch in Hannover spielt. Im
Januar hat er gute Chancen, mit der deutschen Nationalmannschaft bei der
Europameisterschaft antreten zu dürfen. Die TSV Hannover-Burgdorf sollte
sich nicht über einen herben Verlust ärgern, sondern lieber darüber freuen,
dass es einer von ihnen so weit geschafft hat. Christian Otto
4 Nov 2019
## AUTOREN
Christian Otto
## ARTIKEL ZUM THEMA
You are viewing proxied material from taz.de. The copyright of proxied material belongs to its original authors. Any comments or complaints in relation to proxied material should be directed to the original authors of the content concerned. Please see the disclaimer for more details.