# taz.de -- Telekom schafft 23-Pfennig-Einheit ab | |
> ■ Falsche Argumente gegen die Bahn | |
Bremen (taz) – Mit schiefen Argumenten hat die Telekom ihre angekündigte | |
Gebührenerhöhung für Telefonzellen in Bahnhöfen und auf Flughäfen | |
begründet. Das zeigen die ersten heftigen Reaktionen. So dementierte die | |
Bahn-AG, daß sie die Miete für die Telekom- Anlagen erhöhen will. Die | |
Telekom hat an den überwachten Orten außerdem keine Reinigungskosten und | |
weniger Vandalismusschäden. | |
Viel stärker als diese Gebühren für besondere Standorte von Telefonzellen | |
wird die geplante Gebührenänderung zum 1.1. 1996 das normale Telefonieren | |
verteuern. Das preisgünstige Angebot eines Zweitapparates, der bisher nur | |
10,80 Mark Grundgebühr kostete, wird ganz entfallen – jeder Apparat wird | |
die vollen 24,60 Mark kosten. Entfallen sollen auch die zehn Freieinheiten, | |
die derzeit noch auf jeden Anschluß gerechnet werden. Vollkommen neu regelt | |
das „Tarifkonzept 1996“ das Gebührengefüge. Ortsgespräche, die bisher | |
„nicht kostendeckend“ pro Einheit nur 23 Pfennige kosteten, sollen teurer | |
werden, Ferngespräche dafür etwas preiswerter. Durch eine größere | |
Differenzierung bei den Tarifen will die Telekom auch die Auslastung der | |
Leitungen berücksichtigen: Morgens zwischen 9 und 12 Uhr soll es am | |
teuersten werden. Die neue Tarifordnung ist im Detail recht kompliziert. | |
Die Grundeinheit soll auf 12 Pfennige gesenkt werden, dafür kann im | |
Nahbereich bis zu einer Minute telefoniert werden. Drei Minuten kosten | |
tagsüber 24 Pfennige, 10 Minuten würden 84 Pfennige kosten. Abends zwischen | |
18 und 21 Uhr soll es einen etwas reduzierten „Freizeit-Tarif“ geben, aber | |
auch nachts (zwischen 21 und 5 Uhr) werden 10 Minuten Ortsgespräch mit 36 | |
Pfennigen noch teurer sein als bisher mit 23 Pfennigen. Bei Ferngesprächen | |
liegt die Kostensenkung vor allem im mittleren Entfernungsbereich. K.W. | |
16 Aug 1995 | |
## AUTOREN | |
K.W. | |
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