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# taz.de -- die kurzkritik: Sturm gegen Kunst
Kann man Abenteuer rezensieren? Kaum. Deshalb entzieht sich die Produktion
„Langlütjen II“ der Theater-Gruppe „Das letzte Kleinod“ teilweise der
Kritik. Die würde zunächst das Missverhältnis zwischen Aufwand und Ertrag
monieren: 40 Minuten Schauspiel gegen zwei Stunden Fahrtzeit zur
künstlichen Insel und zurück. Aber: Die Insel Langlütjen ist nicht Kulisse,
sondern Inhalt des Projekts. Also gehören Wellen, Sturm und Ausflugsdampfer
dazu. Und: Sie liefern eine geile Performance ab.
Ein echtes Problem jedoch ist der Übergang vom Naturspektakel zur
Landschaftsinszenierung. Umgekehrt ist leichter: Wenn sich – anders als am
19. 5. irrtümlich gemeldet – Birgit Wiegers am Seil vom fiktiven
Hubschrauber in die Katakomben hangelt, sorgt sie für ein
dramatisch-ironisches Finale; dem Schlusschor, der fröhlich-hilflos und
völlig übertöst auf dem höchsten Punkt der Insel winkend singt, sieht man
vom ablegenden Schiff aus belustigt zu. Am Anfang hingegen wäre es nötig
die Aufmerksamkeit vom Anlegen abzuziehen: Dass da bereits eine Szene
läuft, bemerkt wohl kaum, wer es nicht weiß. Folge: Das Publikum stolpert
zunächst wie eine Reisegruppe in die Marinefestung – und durch Jens-Erwin
Siemssens Inszenierung. Es dauert, bis sich deren bewusst verhaltenen
Bilder gegen Sight-Seeing-Interessen durchgesetzt haben. Aber es gelingt.
Eine große Leistung. bes
Täglich bis 28. 5., tideabhängiger Beginn, Infos:
[1][www.das-letzte-kleinod.de]
23 May 2006
## LINKS
[1] http://www.das-letzte-kleinod.de
## AUTOREN
bes
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