Introduction
Introduction Statistics Contact Development Disclaimer Help
# taz.de -- ■ Sandra Bullock: Speedy Woman
Als Busfahrerin wider Willen gelang Sandra Bullock 1994 mit „Speed“ der
internationale Durchbruch. Der Titel blieb Programm: Soeben wurde sie in
einer Meinungsumfrage zur beliebtesten US-Schauspielerin gekürt, die Gagen
kletterten von 100.000 Dollar für „Demolition Man“ auf stolze 12 Millionen
Dollar für „In Love and War“.
Dabei ist Bullock unkompliziert, natürlich und patent; an ihr hätte ein
Howard Hawks seine Freude gehabt. Eine Frau, auf die man sich verlassen
kann. eine, die nicht gleich kreischt, wenn's mal brenzlig wird. Und sie
gibt ihren Charakteren eine gesunde Dosis schwarzen Humors mit auf den Weg:
Als sie in „Speed“ die Anweisung erhält, nie langsamer als fünfzig Meilen
zu fahren, weil im Bus sonst eine Bombe explodiert, erzählt sie Keanu
Reeves, daß man ihr gerade wegen Geschwindigkeitsüberschreitung den
Führerschein abgenommen habe.
Bereits in „Demolition Man“ hatte sie sich an der Seite von Sylvester
Stallone als in jeder Hinsicht schlagfertig gezeigt; damals glaubte man in
ihr die kommende Action-Heldin erkannt zu haben. Doch auf ein bestimmtes
Image hat sich Bullock nie festlegen lassen: Als talentlose
Country-Sängerin überzeugte sie in Peter Bogdanovichs „Losers in
Nashville“- Geschichte „The Thing Called Love“, und in der romantischen
Komödie „While You Were Sleeping“ stellte sie ihre komischen Fähigkeiten
unter Beweis.
Ihr jüngster Film, „In Love and War“, erzählt die Geschichte einer großen
Romanze: Richard Attenboroughs Kostümfilm zeigt sie als Rotkreuzschwester
im Ersten Weltkrieg, in die sich der junge Ernest Hemingway rettungslos
verliebt. Während Chris O'Donnell Hemingway als hitzigen Kindskopf
porträtiert, dominiert Bullock den Film mit ihrer sanften Stärke. Sie
behält die Fäden der Romanze in der Hand, bestimmt ihren Anfang und das
Ende.
Unterdessen ist Sandra Bullock bereits zu neuen Ufern aufgebrochen: Sie hat
ihre eigene Produktionsfirma gegründet und ihr Regiedebüt bei einem
Kurzfilm gegeben. Zur Zeit befindet sie sich fraglos auf der Überholspur.
Lars Penning
17 Feb 1997
## AUTOREN
Lars Penning
## ARTIKEL ZUM THEMA
You are viewing proxied material from taz.de. The copyright of proxied material belongs to its original authors. Any comments or complaints in relation to proxied material should be directed to the original authors of the content concerned. Please see the disclaimer for more details.