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# taz.de -- Rückkehr der Programmansager: Angesagte leben länger
> Noch keine Renaissance, aber bemerkenswert: Im Privatfernsehen kehren die
> Programmansager zurück - bei "Das Vierte" präsentiert Caroline Beil die
> Freitagsfilme.
Bild: Frau für den Freitagsfilm: Caroline Beil
Guten Abend,
meine Damen und Herren!
Sehen Sie heute bei Das Vierte ein ganz besonderes Highlight! Seien Sie
dabei, wenn ein Mythos wieder auflebt, eine Legende auf den Bildschirm
zurückkehrt, eine geballte Ladung Wärme in kalten Zeiten: die
Fernsehansagerin. (Nun gut, bei Tele5 und 9Live führen schon seit einigen
Monaten wieder Ansagerinnen durchs Programm - aber wer guckt die schon?!)
Caroline Beil (41, sieht aber jünger aus) wird künftig die Spielfilme am
Freitagabend präsentieren. Ihren Einstand gibt Beil vor "Was vom Tage übrig
blieb" aus dem Jahr 1993. Darin versucht der alte Butler Steven,
meisterlich verkörpert von Sir Anthony Hopkins, seine ehemalige
Arbeitskollegin Miss Kenton (Emma Thompson) zur Rückkehr nach North
Cothelstone Hall, Verzeihung, Darlington Hall zu bewegen, und reist dabei
in die eigene Vergangenheit. Wussten Sie eigentlich, dass ursprünglich Mike
Nichols für die Regie und Jeremy Irons und Meryl Streep als Hauptdarsteller
vorgesehen waren… - aber das soll die Caroline Ihnen alles besser selbst
erzählen.
Reden wir doch lieber darüber, was bisher geschah: Als erste deutsche
Fernsehansagerin gilt Irene Koss, die vom Silvesterabend 1950 an das
Programm des Nordwestdeutschen Rundfunks (NWDR) präsentierte. War ihr
Einsatz in den Anfangsjahren des Mediums Fernsehen noch technischen
Umschaltzeiten zwischen den Sendeanstalten geschuldet, avancierten
Fernsehansagerinnen und ihre wenigen männlichen Kollegen bald zu
Publikumslieblingen, die auch im Rateteam von "Was bin ich?" Karriere
machen sollten (wie Annette von Aretin und Anneliese Fleyenschmidt) oder
als Fernsehmoderatoren bei öffentlich-rechtlichen wie Privatsendern (Petra
Schürmann, Birgit Schrowange, Uwe Hübner und Alexander Mazza). Allein 100
Frauen und Männer hat der (N)Ostalgiesender MDR für die Wahl der
beliebtesten FernsehansagerInnen 2007 nominiert. Evelyn Hamann war nicht
dabei - obwohl sie dem Beruf im Loriot-Sketch "Die englische Ansage" ein
Denkmal gesetzt hat. Kurz nach der MDR-Sendung schloss die ARD ihr "Studio
Eins" und ersetzte als letzter Sender die "Programmmoderatoren" nach dem
Vorbild der Privaten durch Trailer - die nun die Ansagerinnen zurück auf
den Bildschirm bringen. Eine Renaissance ist das noch nicht, bemerkenswert
schon.
Jetzt aber erst mal viel Spaß und gute Unterhaltung mit - Caroline Beil.
DENK
16 May 2008
## AUTOREN
David Denk
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