# taz.de -- Präsentierteller Reeperbahn | |
taz: Herr Schwarte, was passiert auf dem Reeperbahn-Festival? | |
Detlef Schwarte: Von heute bis Samstag werden in fünfzehn Clubs auf der | |
Reeperbahn rund 130 Bands aus aller Welt spielen. Dazu gibt es auf dem | |
Spielbudenplatz eine Rockposter-Ausstellung mit Künstlern aus den USA, aus | |
Deutschland und aus Holland. Und dann gibt es kostenlose Live-Musik am | |
Freitag und Samstag ab 16 Uhr auf einer der Spielbudenplatz-Bühnen. Das | |
Vorbild für das Reeperbahn-Festival ist das South by Southwest-Festival in | |
Austin, Texas, wo dieses Jahr 1.500 Bands in 60 Locations gespielt haben. | |
Was ist Ihr Konzept bei der Auswahl der Bands? | |
Wir bemühen uns interessante Bands nach Hamburg zu holen, die in | |
Deutschland noch kaum bekannt sind. Viele dieser Bands kommen in diesem | |
Jahr aus Skandinavien und England, viele auch aus den USA und aus Kanada. | |
Angereichert wird das Ganze durch ein paar bekannte Namen, die sein müssen, | |
damit wir eine gewisse Aufmerksamkeit bekommen in den Medien und bei den | |
Fans. Das sind diesmal Bands wie International Noise Conspiracy oder | |
Hard-Fi oder Juliette and The Licks. Wichtig ist aber letztendlich die | |
anderen Bands zu präsentieren, die diesen Status noch nicht haben. | |
Letztes Jahr hatten Sie das Problem, dass bei den bekannten Acts die Clubs | |
ausverkauft waren und bei den unbekannten die Zuschauer fehlten. Wie wollen | |
Sie dem entgegenwirken? | |
Ganz so war es nicht, es gab auch Abende, an denen die Konzerte weniger | |
bekannter Bands gut besucht waren. Auf der anderen Seite gab es aber auch | |
Clubs, wo das nicht der Fall war. Deswegen haben wir das Festival dieses | |
Jahr ein bisschen kleiner gemacht: Letztes Jahr waren es noch über 200 | |
Bands in 20 Locations. Außerdem versuchen wir, das Festival homogener zu | |
gestalten, sowohl was die Attraktivität, als auch die Musikrichtung angeht. | |
Das heißt: Wer in einen Club geht, erlebt dort auch die Musikrichtung, die | |
er präferiert. | |
Bei der ersten Ausgabe des Festivals im vergangenen Jahr gab es auch Kritik | |
an den Ticketpreisen, die viele als zu hoch empfanden. Haben Sie daran | |
etwas geändert? | |
Dadurch, dass das Festival kleiner geworden ist, konnten wir auch unsere | |
Kosten senken. Das geben wir an den Konzertgänger weiter. Letztes Jahr hat | |
das Drei-Tages-Ticket rund 85 Euro gekostet, dieses Jahr kostet es nur noch | |
55 Euro. Für zwei Tage zahlt man noch 38 Euro und für einen 26 Euro. | |
Überdies wird es auch wieder Tickets zwischen fünf und 25 Euro geben, die | |
nur für einen einzigen Club gelten. | |
Ein anderer Kritikpunkt war die Unzuverlässigkeit der Zeitpläne. Wie | |
kriegen Sie das dieses Jahr in den Griff? | |
Es ist uns klar, dass wir da mehr im Takt sein müssen, damit wir die | |
Abendplanungen der einzelnen Besucher nicht torpedieren. Wir wollen ja, | |
dass die Leute sich einen Plan machen und von Location zu Location wandern. | |
Wir haben unsere Durchführer in den einzelnen Clubs verpflichtet, dass sie | |
diese Zeitpläne einhalten. Und wir haben auch etwas längere Umbaupausen | |
eingeplant. Interview: KLI | |
27 Sep 2007 | |
## AUTOREN | |
KLI | |
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