| # taz.de -- Personenführung #162: Peter Rohrmann jr.: Neugieriges Allround-Gen… | |
| > „Irgendwas mit Medien“ hat ihn nie interessiert. Trotzdem arbeitet er | |
| > heute im linken Medienhaus taz. Für die taz kann man da nur sagen, zum | |
| > Glück! | |
| Bild: Peter Rohrmann jr. | |
| Von [1][JAN FEDDERSEN ] | |
| Vor bald neun Jahren kam er zur taz, er war zuvor im Gastronomischen | |
| beschäftigt, hatte auch als Administrator Ahnung vom IT-Business – aber | |
| nach der ersten Probeschicht, im taz Café noch im alten Haus, so erzählt | |
| er, „hatte ich den Eindruck, dass es dort eine besondere Atmosphäre unter | |
| den Kolleg:innen gibt, die ich vorher nicht so kennengelernt hatte“. | |
| Damit meinte er nicht den überall und nirgends geäußerten Teamgedanken, auf | |
| den es ankomme. | |
| Peter Rohrmann jr., vor fast 49 Jahren in Bad Harzburg geboren, meint damit | |
| „etwas, das über bloße Kollegialität hinausgeht. Hier habe ich auch schon | |
| gelernt, dass nicht jede/r auf einer festgelegten Position verankert sein | |
| musste – wenn der Koch mal krank war, ist der Spüler eingesprungen, war der | |
| Spüler krank, bin auch ich mal eingesprungen.“ | |
| Ein feiner, ausgesprochen nicht auf persönlichen Glanz erpichter Kollege, | |
| dieser Mann, der Bilder von glamourösem Leben gern als Inspiration nimmt | |
| und mit der Haltung aufgewachsen ist, aus nichts oder wenig viel zu machen: | |
| Rohrmann ist inzwischen neben seiner Arbeit in der [2][taz Kantine] der | |
| Maestro der technischen Ermöglichung des ja erst kürzlich etablierten | |
| Veranstaltungsformats [3][taz Talk]. Das neue journalistische Format der | |
| taz wäre ohne ihn nicht möglich. | |
| ## Die taz scheint amerikanischer als ihr bewusst ist | |
| Hakt etwas, etwa in puncto Tonspur oder Bildqualität – er behält gute | |
| Laune. Das ist nicht hoch genug zu schätzen. Er fühlt sich, in diesem | |
| Sinne, gut in der taz aufgehoben. Ein besonderer Spirit herrsche in der | |
| taz, so sagt er: „Grundsätzlich ist mein Eindruck, dass die taz es allen | |
| Mitarbeiter:innen zutraut und ermöglicht, starke taz-Momente zu | |
| erleben, einen ganz eigenen Beitrag zu Meinungsvielfalt zu schaffen, egal | |
| ob mit oder ohne Ausbildung. Die taz scheint da amerikanischer zu sein, als | |
| ihr bewusst ist. Wenn die Frage lautet: Kannst du das?, und man sich die | |
| Lösung des Problems zutraut, dann bietet die taz auch entsprechende | |
| Unterstützung.“ | |
| Er ist, nebenbei, das Kind eines deutschen Vaters und einer jugoslawischen | |
| Mutter, Vater einer 13-jährigen Tochter – und nennt sich selbst manchmal | |
| „Jugo“, eine kollegiale, keineswegs superidentitäre Selbstzuschreibung. | |
| Geht man mit ihm vor der Tür rauchen, darf man für den Moment den Titel des | |
| Ehrenjugo erwerben. | |
| Der Hobbymusiker, Ex-Medizinstudent, Pflegehelfer im Krankenhaus, Komponist | |
| und Publizist von zwei Singles im Elektropopbereich hatte dereinst | |
| Open-Air-Clubauftritte mit seiner Band. Rohrmann war nie der Mann, der | |
| „was mit Medien machen“ wollte, sondern, wenn man so will, Neugierling mit | |
| vielen Möglichkeiten – die er zu nutzen weiß, mit Lust. | |
| Mehr als drei Dutzend taz Talks wird er vor der [4][Sommerpause] über die | |
| Onlinebühnen gebracht haben. Er ist einer, für den es lohnt, Teil der taz | |
| zu sein. | |
| 7 Jul 2020 | |
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| ## AUTOREN | |
| Jan Feddersen | |
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