| # taz.de -- AfD in Brandenburg: Kritik an Lange von rechts bis links | |
| Nach der Entlassung des brandenburgischen Verfassungsschutzchefs im | |
| Zusammenhang mit der Einstufung der AfD als gesichert rechtsextremistisch | |
| steht SPD-Innenministerin Katrin Lange in der Kritik. Lange entließ | |
| Verfassungsschutzchef Jörg Müller am Dienstag überraschend. Zur Begründung | |
| sagte sie, der Verfassungsschutz habe die AfD in Brandenburg im April vom | |
| Verdachtsfall zur gesichert rechtsextremistischen Bestrebung hochgestuft, | |
| der entsprechende Vermerk sei ihr aber erst drei Wochen später vorgelegt | |
| worden. Nun sei das Vertrauen zum Leiter des Verfassungsschutzes nicht mehr | |
| gegeben. | |
| Die Parteijugend der Sozialdemokraten, die Jusos, nannten die Entlassung | |
| „ein denkbar schlechtes Zeichen in Zeiten, in denen wir im Kampf gegen die | |
| Demokratiefeinde gemeinsam stehen müssen“, wie der Juso-Landesvorsitzende | |
| Leonel Richy Andicene sagte. Die Grünen, die nicht im Landtag vertreten | |
| sind, kritisierten, für sie stelle sich die Entlassung weiterhin „wie ein | |
| politisch motivierter Rauswurf eines anerkannten Fachmannes und Kämpfers | |
| gegen Rechtsextremismus“ dar. Die frühere Linke-Landtagsabgeordnete | |
| Isabelle Vandre warf Lange vor, sie geriere sich seit Monaten mit immer | |
| härteren Forderungen in der Migrationspolitik als Stichwortgeberin für den | |
| Rechtspopulismus. | |
| Lange setzte am Mittwoch eine Dienstanweisung aus der Zeit des | |
| CDU-geführten Innenministeriums von 2023 außer Kraft. Diese besagte laut | |
| Ministerium, dass der Abteilungsleiter des Verfassungsschutzes selbst über | |
| die Einstufung der AfD als Verdachtsfall oder gesichert rechtsextremistisch | |
| entscheidet. „Bis auf Weiteres“ gelte wieder eine Dienstanweisung von 2017, | |
| nach der bei „Beobachtungsobjekten“ von besonderer politischer Bedeutung | |
| die Innenministerin selbst die Entscheidung zur Einstufung treffe, teilte | |
| Langes Behörde mit. Die CDU kritisierte, so liefere die Innenministerin die | |
| Behörde dem Vorwurf der politischen Einflussnahme aus. (dpa) | |
| 9 May 2025 | |
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