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# taz.de -- Korallen im Hitzestress
> Die US-Ozeanbehörde warnt, dass drei Viertel der Bestände weltweit von
> Korallenbleiche betroffen sind. Ursache ist die Erwärmung der Meere
Die weltweiten Korallenbestände erleben derzeit nach Angaben der
US-Ozeanbehörde wegen der hohen Wassertemperaturen die größte jemals
festgestellte Korallenbleiche. Mehr als drei Viertel der Bestände im
Atlantik, im Pazifik und im Indischen Ozean seien betroffen, teilte die
Nationale Ozean- und Atmosphärenbehörde (NOAA ) am Freitag in Washington
mit.
„Die Welt befindet sich derzeit inmitten der massivsten Bleiche, die je
aufgezeichnet wurde“, erklärte der Koordinator des Korallenprogramms der
NOAA, Derek Manzello. Zwischen dem 1. Januar 2023 und dem 10. Oktober 2024
hätten 77 Prozent der Korallenriffe weltweit Hitzestress in einem Ausmaß
erlebt, das zu einer Bleiche führe. Nach Angaben der Behörde handelt es
sich um die vierte seit 1998 festgestellte Bleiche. Demnach waren im
Zeitraum zwischen 2014 und 2017 rund zwei Drittel der weltweiten
Korallenbestände betroffen, zuvor war das durch den Klimawandel verursachte
Phänomen 2010 und 1998 beobachtet worden.
Korallen sind kleine Nesseltiere, die in Kolonien am Meeresboden leben. Bei
der Bleiche stoßen sie aufgrund der hohen Wassertemperatur die auf ihnen
lebenden bunten Algen ab und es bleibt das weiße Korallenskelett übrig. Die
Koralle ist damit nicht abgestorben; wenn sich die Temperatur wieder
normalisiert, können die Algen zurückkehren. Allerdings führt die Erwärmung
der Meere auch zu Korallensterben. Der Weltklimarat IPCC erwartet, dass
zwischen 70 und 90 Prozent aller Korallen weltweit absterben sollte sich
die globale Durchschnittstemperatur um 1,5 Grad erhöhen. Ein
Temperaturanstieg von 2 Grad könnte sogar 99 Prozent vernichten.
Die Korallenriffs beherbergen eine große Artenvielfalt und sind wichtige
Ökosysteme der Ozeane. Die Geschwindigkeit, mit der sich die Ozeane
erwärmen, hat sich seit 2005 fast verdoppelt, wie das
EU-Erdbeobachtungsprogramms Copernicus im September mitteilte. Die
Hitzewellen in den Weltmeeren, die rund 70 Prozent der Erdoberfläche
bedecken, hängen damit zusammen, dass sie ein wichtiger Klimaregulator
sind. Sie wirken als Kohlenstoffspeicher, indem sie der Atmosphäre die vom
Menschen verursachten Treibhausgase entziehen. (afp, taz)
21 Oct 2024
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