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# taz.de -- Immer mehr Kegelrobben
> Die Zahl der größten Räuber im Wattenmeer der Nordsee steigt. Aber der
> Umweltwandel sorgt bei anderen Tieren und Pflanzen für Probleme
Im Wattenmeer der Nordsee leben immer mehr Kegelrobben. Wie das
internationale Wattenmeersekretariat in Wilhelmshaven am Dienstag
mitteilte, bestätigte sich der seit einigen Jahren anhaltende Trend bei der
jüngsten Zählung. An den Küsten der Niederlande, Deutschlands und Dänemarks
lebten in der Saison 2024/2025 demnach 12.064 Robben, 3.051 davon waren
neugeborene Jungtiere. Die Zahlen belegten „ein stabiles Wachstum“,
erklärte das Sekretariat.
Kegelrobben sind die größten freilebenden einheimischen Raubtiere. Sie sind
größere Verwandte der ebenfalls an der Nordsee lebenden Seehunde. Sowohl
die Zahl der Seehunde als auch die der Kegelrobben stieg in den vergangenen
Jahrzehnten deutlich. Grund ist unter anderem die Schaffung von
Schutzzonen.
Derweil hat sich die Artenvielfalt im Wattenmeer nach Angaben von
Wissenschaftlern in den vergangenen Jahrzehnten deutlich verändert. Einer
neuen Studie eines Forschungsteams unter Leitung der Universitäten
Oldenburg und Groningen zufolge sind vor allem die Populationsgrößen von
Fischen zurückgegangen, die das Wattenmeer als Kinderstube nutzen. Darüber
hinaus gibt es im Wattenmeer weniger Pflanzen, die die Küstenlinie
stabilisieren und seit den frühen 2000er Jahren auch weniger Vögel, die
dort brüten oder während ihrer Migration Rast machen.
Verlierer des Wandels waren demnach vor allem Fische, darunter der
Atlantische Kabeljau und verschiedene Arten von Plattfischen. Auch bei
vielen Muscheln, Schnecken und Borstenwürmern ging der Trend nach unten,
ebenso bei pflanzlichem Plankton und Pflanzen, etwa Seegras oder der
Vegetation von Salzwiesen. Zu den Gewinnern gehörten neben den Kegelrobben
und Seehunden hingegen Neuankömmlinge im Watt, wie die Pazifische Auster
oder die Amerikanische Schwertmuschel.
Die Bundesregierung versucht derzeit, die Förderung von klimaschädlichem
Erdgas unter dem Wattenmeer zu ermöglichen. Umweltschützer warnen vor den
Folgen für das dortige Naturschutzgebiet und die ökologisch wichtigen
Steinriffe. Auch die Unesco protestierte bereits gegen die Gasförderpläne,
weil das Gebiet Unesco-Weltnaturerbe ist. (afp/epd)
2 Jul 2025
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