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# taz.de -- Höchste deutsche EM-Niederlage: Handballer ohne Medaille
> Kein schöner Abschluss: Die deutschen Handballer verlieren das Spiel um
> den dritten Platz gegen Frankreich.
Bild: Die Niederlage vor Augen und dann noch umgeknickt: Kapitän Markus Baur a…
LILLEHAMMER taz Sie waren schon grauenhaft gestartet. Mit 2:10-Toren lag
die deutsche Handball-Nationalmannschaft vor nur 5.000 Zuschauern in der
Hakons Hall nach elf Minuten zurück, hatte Fehler in Serie produziert und
viele Tempogegenstöße kassiert, und dann auch noch das: Kapitän Markus Baur
knickte in der Rückwärtsbewegung mit dem linken Sprunggelenk um und musste
verletzt vom Platz getragen werden. Am Ende eines Tages, an dem so gar
nichts mehr klappen wollte und alle Mannschaftsteile weit unter Form
blieben, verlor der Weltmeister das "kleine Finale" der 8.
Europameisterschaft in Norwegen mit 26:36 (9:18)-Toren gegen Frankreich und
reist nun ohne Medaille zurück in die Heimat.
"Wir haben, auf Deutsch gesagt, beschissen gespielt", sagte Holger
Glandorf. "Das war eine absolute Katastrophe, wir haben den Franzosen die
Bälle einfach in die Hände gespielt", kommentierte auch Kapitän Markus Baur
die höchste deutsche Niederlage der EM-Geschichte. Von Beginn an hatte das
Turnier für das deutsche Team unter einem ungünstigen Stern gestanden. "Es
ist natürlich nicht gut, wenn nach vier Minuten alles über den Haufen
geworfen wird", erinnerte Kapitän Markus Baur an den tragischen
Kreuzbandriss Oleg Velykys, des zweifelsfrei individuell stärksten
deutschen Einzelspielers, aus dem Auftaktspiel gegen Weißrussland.
Sein Team habe nach der hoffnungsvollen Vorbereitung nicht immer höchstes
Niveau geboten, räumte Heiner Brand selbstkritisch ein. "Im Angriff gibt es
einen gewissen Nachholbedarf, da müssen wir uns verbessern", meinte der
Bundestrainer.
Den Vorteil, bereits für die Olympischen Spiele in Peking im August
qualifiziert zu sein, während Mannschaften wie Frankreich, Polen, Island
oder Schweden noch in aufreibende Qualifikationsturniere müssen, hat sich
das Brand-Team mit dem Gewinn des WM-Titels bereits vor einem Jahr
erarbeitet. Und genau dieses olympische Turnier steht nun im Fokus aller
Bemühungen. Die Europameisterschaft (2004) und die Weltmeisterschaft (2007)
haben erfahrene Profis wie Christian Zeitz, Markus Baur, Florian Kehrmann,
Pascal Hens und Torsten Jansen bereits gewonnen. Nur der Olympiasieg ist
ein bislang unverwirklichter Traum. 2004 in Athen scheiterte das Team
äußerst knapp gegen Kroatien (24:26).
Eine Prognose für das olympische Turnier wollte der Gummersbacher noch
nicht abgeben. "Im Handball kann so viel passieren", sagte Brand. Zu oft
sind seine Planungen schon durch schwere Verletzungen durchkreuzt worden.
Dass nur 14 Spieler das Peking-Ticket erhalten, macht die Auswahl nicht
leichter. "Auch die Leistung bei dieser EM wird kein Freibrief sein für die
Olympischen Spiele", schürte Brand bereits den Konkurrenzkampf in seiner
Mannschaft. Das Projekt Olympia-Gold hat für die Handballer bereits
begonnen.
28 Jan 2008
## AUTOREN
Erik Eggers
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