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# taz.de -- Gestiegene Energiekosten: Regulierung der Heizkosten
> Viele Mieter haben hohe Nachzahlungsforderungen fürs Heizen erhalten.
> Initiativen fordern nun schärfere Gesetze, die vor Abzocke schützen
> sollen.
Bild: Mächtig Dampf haben die Mieter:innen
Berlin taz | Angesichts der Welle von [1][immensen Nachzahlungsforderungen
bei den Heizkosten] von mitunter mehreren tausend Euro insbesondere für
Vonovia-Mieter:innen fordern etwa ein Dutzend Mieterinitiativen in Berlin
eine gesetzliche Regulierung. Die hohen Preise führen sie unter anderem auf
sogenannte Preisgleitklauseln in den Verträgen von Vonovia mit den
Versorgungsunternehmen zurück. Diese binden die Preise an die Werte der
Gasbörse, die seit 2021 deutlich stärker gestiegen sind als die
durchschnittlichen Gasbezugskosten.
„Da die Wärmeversorger nicht ihr gesamtes Gas zu Tagespreisen an der Börse
beziehen, vermuten wir, dass diese Klauseln den Versorgern hohe Gewinne
ermöglicht haben.“ Die Vermieter allerdings „schauen nicht hin“, so
Sebastian Bartels vom Berliner Mieterverein auf eine Pressekonferenz am
Donnerstag, „weil sie es nicht zahlen müssen“.
[2][Leidtragende sind die Mieter:innen], wie Jasmina Rühl von der
Nachbarschaftsini PrinzEbers aus Schöneberg berichtet. Bis zu 3.000 Euro
Nachzahlungsforderungen habe es in der Nachbarschaft gegeben, dabei hätten
sie im vergangenen Winter bei der Heizung „drastisch gespart“.
Auf Kritik stößt zudem, dass Vermieter wie Vonovia oft Unternehmensanteile
an Energieversorgern halten und über deren überhöhten Preise indirekt
Gewinne erwirtschaften. Zudem seien die Kostenabrechnungen intransparent
und enthielten oft Fehler. So habe sich Vonovia etwa in einer Siedlung in
Mariendorf Ost um eine Million Euro verrechnet und müsse die
Betriebskostenabrechnung nun neu aufsetzen.
## Politiker antworten
Mit ihren Nöten und Forderungen haben sich die Mieter:innen per
[3][Wahlprüfsteine an die Parteien und Kandidat:innen der
Wiederholungswahl gewandt – und zumindest rhetorische Unterstützung
erhalten]. So antworte Kevin Kühnert, SPD-Abgeordneter und Kandidat in
Schöneberg, dass es eine gesetzliche Regulierung der
Preisanpassungsklauseln brauche, um den Einfluss der Börsenpreise zu
begrenzen: „Es darf nicht sein, dass Energieversorger Preissprünge an den
Energiemärkten nutzen, um auf dem Rücken von Mieterinnen und Mietern
Zusatzgewinne einzufahren“, so Kühnert.
CDU-Kandidat Jan-Marco Luczak, wohnungspolitischer Sprecher der Fraktion,
sprach sich dagegen aus, dass Unternehmen Energie günstig einkaufen und
dann sehr viel teurer einem Vermieter in Rechnung stellen. Der Mieterverein
sprach von „erfreulichen“ Antworten; allerdings sei ungewiss, ob es
tatsächlich zu einer gesetzlichen Nachschärfung komme und wie diese
aussehen würde.
Vorerst sollten sich Mieter:innen laut Bartels beraten lassen und ihre
Abrechnungen prüfen lassen. An die Vermieter appellierte er, bis zur
Überprüfung der Forderungen von diesen Abstand zu nehmen.
8 Feb 2024
## LINKS
[1] /Gestiegene-Energiekosten/!5987350
[2] /Hohe-Kosten-fuer-Gas-und-Strom/!5965703
[3] https://novonovia.mieterinnenrat.de/antworten-wahlpruefsteine-waermelieferu…
## AUTOREN
Erik Peter
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