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# taz.de -- Es geht auch um Neonazis
> EFFEKT Das Urteil wird auch Auswirkungen auf die Rechtsextremismus-Datei
> haben
KARLSRUHE taz | Offiziell geht es in Karlsruhe nur um die
Anti-Terror-Datei. Doch das Urteil wird auch Folgen für die Neonazi-Datei
haben, die in diesem Sommer eingerichtet wurde. Denn beide Dateien ähneln
sich im Aufbau und in der Funktion.
Auch die Rechtsextremismus-Datei enthält keine neuen Daten, sondern soll
nur bereits bestehende Erkenntnisse von Polizei und Verfassungsschutz
zusammenführen. Nach den vielen Fahndungspannen im NSU-Komplex sollte der
Informationsfluss zwischen den beiden Behörden verbessert werden. Wenn aber
weder Polizei noch Verfassungsschutz eine Nazi-Mordserie als solche
erkennen, hilft auch ein besserer Informationsfluss wenig.
Geholfen hätte die Datei vielleicht bei der Suche nach den drei
untergetauchten Neonazis aus Jena – Uwe Mundlos, Uwe Böhnhardt und Beate
Zschäpe, die für die Tötung von insgesamt zehn Menschen verantwortlich
gemacht werden. Bis zu ihrer Enttarnung vor einem Jahr wusste man zwar
nicht, wie gefährlich die drei sind, aber sie wurden immerhin gesucht.
Hier könnte eine Datei nützlich sein, die den Behörden die Verbindungen und
Strukturen der Nazi-Szene transparenter macht. Allerdings ist nicht sicher,
dass die Datei den Informationsfluss zwischen den Behörden spürbar
verändert. Nach wie vor können die Behörden Wissen abschotten, um ihre
Quellen (zum Beispiel V-Leute) nicht zu gefährden.
## Neues Abwehrzentrum
Neben der Neonazi-Datei wurde ein Gemeinsames Abwehrzentrum
Rechtsextremismus eingerichtet, bei dem Polizisten und Verfassungsschützer
über konkrete Fälle sprechen und Informationen austauschen.
Hier ist der Datenaustausch zwar kaum kontrollierbar. Dennoch gilt hierbei
das Trennungsgebot als gewahrt, weil jede Behörde selbst entscheidet, was
genau sie der jeweils anderen mitteilt. CHR
7 Nov 2012
## AUTOREN
CHR
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