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# taz.de -- Die kleine Wortkunde
„Es ist doch bloß ein Spiel!“ Mit diesem Satz macht man sich nicht nur im
Fußballstadion, sondern auch beim Skatturnier unbeliebt, denn Skat ist eine
ernsthafte Angelegenheit. Mit dem gebührenden Ernst wird demnächst auch das
200-jährige Bestehen des Kartenspiels in der Geburtsstadt Altenburg
begangen: Am 4. September 1813 tauchte die erste urkundliche Erwähnung von
„Scat“ auf – als Eintrag in der Spielschuldenkladde von Regierungsrat Hans
Carl Leopold von der Gabelentz.
Der Name des Spiels geht auf das italienische scartare (= unnütze Karten
ablegen) zurück, ein Präfixverb des italienischen carta (Papier, Karte).
Skat ist das deutscheste aller Kartenspiele. Andere Kartenspieler sind zwar
gleichfalls in Sportverbänden organisiert und veranstalten
Bundesligaturniere, die Spielregeln werden aber auch hierzulande gemacht.
Das Internationale Skatgericht sitzt ebenfalls im thüringischen Altenburg.
Es erhält jährlich 400 Anrufungen wegen strittiger Spielzüge. Da Skat
anders als die Vorgänger Tarock, L’Hombre, Schafkopf und Solo weniger
Glückselemente enthält, sondern strategisch-mathematisches Denken fordert,
wird es gelegentlich auch als Kriegsspiel bezeichnet, in dem man „mauern“
und „erobern“ muss.
Skat als Kriegsersatz – warum nicht. Erst wird provoziert, sprich gereizt,
dann macht man Spielzüge statt Feldzüge, legt seine unnützen Aggressionen
ab und spielt Krieg mit Papier. Dann wäre das Kneipenschach für drei
Personen ein regelrechter Friedensstifter. Dagegen spricht allerdings, dass
in so manch hitziger Skatrunde nicht nur ein Spielchen gekloppt wird … ERIK
WENK
31 Aug 2013
## AUTOREN
ERIK WENK
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