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# taz.de -- Deutscher Geschäftsmann darf den Iran verlassen
> Teheraner Gericht verurteilt Helmut Hofer wegen Beamtenbeleidigung zu
> Geldstrafe
Berlin (taz) – Helmut Hofer kann aufatmen. Gestern um 11.30 Ortszeit
meldete die staatliche iranische Nachrichtenagentur Irna knapp, der
deutsche Geschäftsmann sei wegen Beamtenbeleidigung zu 20 Millionen Rial
Strafe veurteilt worden. Nach dem für ausländische Geschäftsleute geltenden
Exportkurs sind das etwa 12.600 Mark. Weil Hofer pleite ist, zahlte die
Deutsche Botschaft den Betrag bei der Gerichtskasse ein.
„Ich bin sehr glücklich“ sagte Hofer anschließend und kündigte an, den I…
in den nächsten Tagen zu verlassen. „Die Ausreise des Herrn Hofer aus dem
Iran würde eine äußerst schwierige und belastende Phase im Leben von Herrn
Hofer beenden“, hieß es anschließend vorsichtig aus dem Auswärtigen Amt in
Berlin. Hofer fehle noch sein Pass und ein Ausreisevisum.
Mit dem Urteil geht auch eine „äußerst schwierige und belastende Phase“ in
den deutsch-iranischen Beziehungen zu Ende. Sie währte zweieinhalb Jahre.
Am 21. September 1997 war Hofer bei der Ankunft auf dem Teheraner Flughafen
festgenommen worden, weil eine junge Iranerin ihn erwartete. Sie
behauptete, der Deutsche habe während eines früheren Besuches
Geschlechtsverkehr mit ihr gehabt. Nun wolle sie ihn heiraten. In zwei
Prozessen wurde der „Ungläubige“ Hofer wegen Sex mit einer Muslimin zum
Tode verurteilt. Erst als die iranischen Behörden im glaubten, dass er
wegen einer früheren Ehe mit einer Türkin zum Islam konvertiert sei, wurde
die Strafe in eine Geldbuße umgewandelt. Doch neue Vorwürfe folgten: Zuerst
„verdächtige Kontakte zu Ausländern“ (sprich: Spionage), dann
„Beamtenbeleidigung“. Hofer selbst vermutet ebenso wie deutsche Diplomaten
den iranischen Geheimdienst hinter der Affäre, der den Deutschen gegen den
in Berlin einsitzenden Mykonos-Attentäter Kasem Darabi eintauschen wollte.
Thomas Dreger
Kommentar Seite 12
21 Jan 2000
## AUTOREN
Thomas Dreger
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