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# taz.de -- CHRONIK EINER REBELLION: Von der Gründung in den Bergen von Chiapa…
17. November 1983: Gründung des Zapatistischen Armee zur Nationalen
Befreiung (Ejército Zapatista de Liberación Nacional, EZLN) durch eine Hand
voll Stadtguerilleros und politisierten Indigena-Führern in den Bergen der
südmexikanischen Provinz Chiapas.Januar 1994: Das Nordamerikanische
Freihandelsabkommen Nafta zwischen Mexiko, Kanada und den USA tritt am 1.
Januar in Kraft. In derselben Nacht besetzen Truppen der EZLN mehrere
Bezirkshauptstädte in Chiapas, darunter das Touristenstädtchen San
Cristobal de las Casas. Bei Gefechten mit der Armee sterben rund 150
Menschen. Am 12. Januar demonstrieren hunderttausende in Mexiko-Stadt gegen
den befürchteten „Genozid“ an den indigenen Aufständischen. Präsident
Carlos Salinas de Gortari verkündet einen bis heute andauernden
Waffenstillstand.Februar/März 1994: Erster Dialog zwischen
Regierungsgesandten und EZLN-Vertretern in der Kathedrale von San
Cristobal. Die Regierung bietet eine Reihe sozialer Maßnahmen, verweigert
aber politische Reformen. Das Angebot wird von der EZLN-Basis
abgelehnt.August 1994: Einladung zur Nationalen Demokratischen Konvention
(CND) im Lacandonenwald, an der einige tausend Zivile aus Mexiko und an die
700 Journalisten teilnehmen. Februar 1995: Der neue Präsident Ernesto
Zedillo kündigt überraschend eine Großoffensive gegen die EZLN an und
enthüllt die geheimdienstlich ermittelte Identität von Subcomandante
Marcos. Es kommt zu Protestaktionen im In- und Ausland („Wir alle sind
Marcos!“), kurz darauf muss die Offensive eingestellt werden.August 1995:
Zweiter Dialogversuch zwischen Regierungs- und EZLN-Delegationen, zu dem
die EZLN einige hunderte ziviler Berater/innen einlädt. Die Zapatistas
organisierten eine „Volksbefragung“ darüber, ob sie sich mit anderen
politischen Kräften verbünden oder unabhängig bleiben soll; eine knappe
Mehrheit der 1,3 Millionen Teilnehmer votiert für Letzteres.Februar 1996:
Vertreter von Regierung und EZLN unterzeichnen in San Andres Larraínzar die
ersten – und bislang einzigen – Teilabkommen, in denen relativ weit gehende
Selbstbestimmungsrechte indigener Gemeinschaften und Völker festgelegt
sind. Die parteiübergreifende Parlamentskommission Cocopa arbeitet eine
entsprechende Gesetzesinitiative aus. Diese wird von der EZLN akzeptiert,
scheitert aber am Veto von Zedillo. Die EZLN suspendiert die Gespräche mit
der Regierung. Zunahme paramilitärischer Umtriebe im Konfliktgebiet.Juli
1996: Einladung zum „Intergalaktischen Treffen gegen den Neoliberalismus
und für die Menschheit“, an dem mehrere tausend Menschen aus 45 Ländern
teilnehmen.Oktober 1996: Auftritt der Comandante Ramona auf dem Hauptplatz
von Mexiko-Stadt. Gründung des Nationalen Indigenen-Kongresses (CNI) unter
dem Motto: „Nie wieder ein Mexiko ohne uns!“September 1997: Marsch von über
1.000 EZLN-Mitgliedern nach und durch Mexiko-Stadt. Gründung der Frente
Zapatista de Liberacion Nacional, einer zivilen
Unterstützerorganisation.Dezember 1997: Paramilitärische Banden
massakrieren im Flüchtlingslager von Acteal 45 unbewaffnete Frauen, Männer
und Kinder während eines Friedensgebets. In den Folgemonaten werden
hunderte von ausländischen Menschenrechtsbeobachtern des Landes
verwiesen.März 1999: Fünftausend maskierte Frauen und Männer aus den
Unterstützergemeinden der EZLN reisen durch ganz Mexiko, um für eine zweite
Volksbefragung über die Abkommen von San Andres zu werben; zweieinhalb
Millionen Mexikaner beteiligen sich daran.Juli 2000: Der konservative
Oppositionsführer Vicente Fox gewinnt die Präsidentschaftswahlen. Auch bei
den Landeswahlen wird erstmals ein Oppositionskandidat zum Gouverneur
gewählt, der PRI-Dissident Pablo Salazar. Die EZLN schweigt zunächst zum
Sturz des Regimes.
29 Dec 2003
## AUTOREN
HUFF
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