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# taz.de -- Bettina Röhl über ihren Missbrauch: "Meinhof war nicht mutterfäh…
> Die Missbrauchsvorwürfe gegen den "Konkret"-Gründer Klaus Rainer Röhl:
> Bettina Röhl wirft ihrer Halbschwester Anja Röhl vor, der Terroristin
> Ulrike Meinhof "einen mütterlichen Heiligenschein" aufzusetzen.
Bild: Die 37-jährige Ulrike Meinhof im Sommer 1972 nach der Verhaftung durch d…
Die Publizistin Bettina Röhl wirft ihrer Halbschwester Anja Röhl vor, sie
mit "suggestiven Unterstellungen" als Pädophilie-Opfer ihres gemeinsamen
Vaters Klaus Rainer Röhl zwangsgeoutet zu haben - mit dem Ziel, der
RAF-Terroristin Ulrike Meinhof "einen mütterlichen Heiligenschein
aufzusetzen". Das gleiche Ziel verfolge die Meinhof-Biografin Jutta
Ditfurth.
"Bei den Veröffentlichungen von Anja Röhl und [1][Jutta Ditfurth] handelt
es sich um eine exzessiv links-politische Kampagne", sagte sie in einem
Interview, das in der Printausgabe der taz vom Freitag erscheint. "Diese
beiden Damen verfolgen, für den Blindesten sichtbar, das Ziel, Mutter
Meinhof zu einer Retterin ihrer Kinder aus den Fängen eines bösartigen
Vaters umzufunktionieren." Anfang der 70er Jahre sei Meinhof schon länger
nicht mehr bei Verstand gewesen und "liebesfähig ohnehin nicht mehr. Und,
ehrlich gesagt, auch nicht mutterfähig", sagte Röhl im Interview.
Bettina Röhl ist eine Tochter des [2][konkret][3][-Gründers Klaus Rainer
Röhl] und seiner zweiten Frau Ulrike Meinhof. Anja Röhl, Tochter aus Röhls
erster Ehe, hatte im Stern beschrieben, wie sie selbst im Alter von fünf
bis 14 bis 1969 von ihrem Vater mißbraucht worden sei. Die Zeit sei "reif
für eine Pädophiliedebatte", schrieb sie.
Neben der Aufarbeitung von Pädophilie-Vergehen im Zuge der sexuellen
"Befreiung" von 1968, bei der Röhl mit seinen Zeitschriften eine
maßgebliche Rolle spielte, geht es inzwischen um die neu aufgetauchte
Frage, ob die damals steckbrieflich gesuchte RAF-Gründerin Meinhof die
Röhl-Zwillinge im Mai 1970 von der RAF nach Sizilien entführen ließ, um sie
vor einem pädophilen Vater zu schützen. Das weist Bettina Röhl zurück. Sie
sei vor der Entführung durch die RAF niemals von Röhl belästigt worden.
"Ich halte Klaus Röhl für ziemlich pädophil. Aber ich habe ihn so erlebt,
dass er erst seit 1970, als meine Schwester und ich aus der sizilianischen
Gefangenschaft durch die RAF nach Hamburg zurück kehrten, sein Leben mit
pädophilen Schwärmereien und äußerlich sanft anmutenden pädophilen
Übergriffen „bereichern“ wollte", sagte Bettina Röhl.
Im übrigen sei die Vorstellung "zynisch", die RAF-Entführung und die
geplante Verfrachtung von ihrer Schwester in ihr in ein Palästinenserlager
habe das Wohl der Kinder im Auge gehabt
"Das Lager in Sizilien war für Kinder absolut unzumutbar. Und das
„Waisenhaus“ in Jordanien wäre die Endstation gewesen. Dagegen ist meine
Jugend in Hamburg Blankenese inklusive der Belastungen, die von Klaus Röhl
ausgingen, ein hoch privilegiertes Leben im Paradies gewesen."
Klaus Rainer Röhl bestreitet sowohl die Mißbrauchsvorwürfe von Anja Röhl
als auch die Darstellung von Bettina Röhl.
***
Das komplette Interview mit Bettina Röhl lesen Sie in der Printausgabe der
taz, am 23. Juli am Kiosk oder direkt im Briefkasten.
22 Jul 2010
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[2] /1/leben/alltag/artikel/1/kleine-lolitas-kokett-und-gerissen/
[3] /1/leben/alltag/artikel/1/kleine-lolitas-kokett-und-gerissen/
## AUTOREN
Peter Unfried
## TAGS
Rote Armee Fraktion / RAF
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