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# taz.de -- Berlin dankt den Völkern der Welt
> ■ Die Känguruhs machen das Rennen / Die Herren der Ringe entscheiden sich
> mit Sydney für die unproblematische Variante / Diepgen: Dabeisein war
> alles / Vielleicht droht Bewerbung für 2004
Berlin (taz) – Fünf Ringe für den fünften Kontinent, ein Halleluja für die
Berliner. Die 91 Herrschaften des Olympischen Komitees haben gestern den
Kelch an uns vorübergehen lassen und die größte Stadt Australiens zum
Austragungsort der Olympiade im Jahre 2000 erwählt. In Sydney – 4.30 Uhr
Ortszeit – brach darob frenetischer Jubel aus.
Unter den Berliner Olympia-Befürwortern war die Freude dagegen eher
begrenzt. „Wir haben nicht gewonnen. Das muß man anerkennen“, sprach der
Berliner Oberolympionike Joachim Nawrocki weise. „Schade für Berlin“, war
der erste Kommentar eines verkniffenen Regierenden Bürgermeisters Diepgen.
Nur neun IOC-Mitglieder mochten sich für Berlin entscheiden. Damit kam die
Stadt bei der Ausscheidung auf den vorletzten Platz noch hinter Manchester
und vor Istanbul.
Rund 60.000 Berliner, die am Brandenburger Tor gewartet hatten, nahmen die
Wahl Sydneys mit Fassung hin. Wunderkerzen wurden trotzdem abgebrannt. Im
Berliner Tränenpalast, wo sich die Olympia-Gegner getroffen hatten, kam
dagegen frenetischer Jubel auf, eine australische Flagge wurde gehißt.
Nur Minuten nach der IOC-Entscheidung contra Berlin meldete sich der
Oberbürgermeister von Bonn zu Wort. „Auch unabhängig von den Olympischen
Spielen ist ein Umzug, der viele Milliarden Mark kosten wird, angesichts
der katastrophalen Finanzlage jetzt nicht zu verantworten.“ Schon in der
nächsten Woche wird der Bundestag über den genauen Termin des Umzugs
beraten. In Manchester nahm man die Sache nicht weiter tragisch. 20.000
Menschen feierten trotzdem. Die Stadtoberen glauben, das Image ihrer
Gemeinde schon mit der Bewerbung erheblich gehoben zu haben. Seite 2
24 Sep 1993
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