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# taz.de -- Autoampeln relevant für Radler: Neue Regeln für Fahrradfahrer
> Nach der neuen Straßenverkehrsordnung müssen Radler nicht mehr auf
> Fußgängerampeln achten. Gemeinden können leichter Radstreifen auf Straßen
> anlegen.
Bild: Sollen in Zukunft vermehrt auf der Straße fahren: Fahrradfahrer.
Seit Dienstag gelten vor allem für Radfahrer in Deutschland neue
Verkehrsregeln. So müssen Radler von nun an auf einem Fahrradweg ohne
eigene Ampel das Rotlicht für den Autoverkehr beachten statt das für die
Fußgänger. Das sehen die neue Straßenverkehrsordnung (StVO) und die
dazugehörigen Verwaltungsvorschriften vor, die der Bundesrat Anfang April
beschlossen hatte.
Künftig werden Radler zudem seltener Schilder sehen, die zur Benutzung der
Radwege verpflichten. Denn eine wesentliche Neuerung ist, dass die
Gemeinden nicht mehr bevorzugt Radwege anlegen müssen. Stattdessen sollen
nun mehr Radfahrstreifen auf der Straße angelegt werden. Außerdem dürfen
Autos in Fahrradstraßen nur noch höchstens 30 Kilometer pro Stunde fahren.
Wer darüber hinaus zu Fuß oder auf dem Rad unterwegs ist, kann in Zukunft
an Aufklebern auf Verkehrsschildern sehen, ob es ein Durchkommen am Ende
von Sackgassen gibt. Einbahnstraßen können die Kommunen ab Dienstag
leichter für den Radverkehr in Gegenrichtung öffnen. Bislang erschwerte das
ein Katalog aus Bedingungen, der jetzt zusammengestrichen wurde.
Der Allgemeine Deutsche Fahrradclub (ADFC) begrüßt die neuen Regeln. Sie
stärkten den Radverkehr und machten ihn sicherer, sagte Bundesvorsitzender
Karsten Hübener. "Das Vorurteil, der Radweg sei für die Radfahrer immer am
sichersten, wird endlich ausgeräumt." Auf Radwegen seien Radfahrer oft
schlecht zu sehen, das sei zum Beispiel an Kreuzungen sehr gefährlich.
Eine vom ADFC in Auftrag gegebene Umfrage vom August zeigt, wie verbreitet
dieses "Vorurteil" tatsächlich ist. Von 2.000 Befragten waren 70 Prozent
der Meinung, dass der Bau neuer Radwege hilfreich für den Fahrradverkehr
sei. Die Studie "Unfallrisiko und Regelakzeptanz von Fahrradfahrern", die
die Bundesanstalt Straßenwesen (BASt) im August veröffentlicht hat, zeigt
aber, dass im Schnitt mehr Unfälle auf Radwegen geschehen als auf
Fahrradstreifen auf der Straße oder auf den sogenannten Schutzstreifen, die
in geringer Entfernung sowohl zur Straße als auch zum Gehweg angelegt sind.
Die meisten Fahrradunfälle entstehen der Studie nach durch den Zusammenstoß
mit "Rechtsabbiegern", vor allem wenn die Radler schlecht zu sehen sind.
Gefährlich wird es auch, wenn die Türen parkender Autos plötzlich geöffnet
werden oder wenn Radfahrer regelwidrig auf der linken Straßenseite fahren
und an Kreuzungen und Ausfahrten nicht gesehen werden.
Im Übrigen sind sie auf der Straße nicht häufiger in Unfälle verwickelt,
wenn der Verkehr besonders stark ist, so die Autoren. Diese schreiben
außerdem, dass die meisten Regelverstöße von Fahrradfahrern nicht aus
Unwissen über die Verkehrsordnung, sondern bewusst begangen werden. Für die
Studie haben die Wissenschaftler fast 39.000 Radfahrer befragt und das
Unfallgeschehen auf Straßen mit Radwegen, Radfahrstreifen und
Schutzstreifen untersucht.
31 Aug 2009
## AUTOREN
Naima Blum
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