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# taz.de -- Es ist nie zu spät für Puschkin
> „Onegin“ von John Cranko in der Staatsoper
Manchmal erkennt man zu spät, wo die größte Liebe des Lebens sich angeboten
hat: Das ist die traurige Geschichte des gelangweilten Aristokraten Eugen
Onegin, der alles falsch macht, was wichtig ist. Auf einen Versroman von
Puschkin geht die Geschichte um Bälle und Duelle, Eitelkeit und Eifersucht
zurück, Stoff für Filme, Oper und Ballett.
Manchmal dauert es lange, bis Wünsche in Erfüllung gehen. Vor dreißig
Jahren, als man mich zu Weihnachten noch mit Spitzenschuhen und
Ballettkalender erfreuen konnte, hätte ich alles für eine Premiere von John
Cranko, dem berühmten Choreographen aus Stuttgart gegeben. Jetzt zeigt die
Staatsoper Unter den Linden seinen „Onegin“, der inzwischen zu einem
modernen Klassiker unter den Handlungsballetten geworden ist. Oliver Matz
und Wladimir Malachov tanzen die beiden Freunde Onegin und Lensky, die zu
tödlichen Konkurrenten werden: Hier sind sentimentale Romantik und stolze
Selbstverblendung so sehr auf den Punkt gebracht, dass Ballettgeste und
Gefühl aufs Innigste verschmelzen. Von Akt zu Akt wird die Sache
spannender. Anders als für Onegin gilt für den Ballettbesucher: Es ist nie
zu spät, einer alten Liebe seine Aufwartung zu machen. KBM
12 Nov 2003
## AUTOREN
KBM
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