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# taz.de -- Schwieriger Weg zurück
> Russische Sportverbände gehen gegen ihren kriegsbedingten Ausschluss vor
> – mit geringen Chancen
Der russische Angriffskrieg hat auch die Welt des Sports verändert. Seit
der Invasion in die Ukraine werden Athleten und Verbände aus Russland und
Belarus isoliert. Zu Recht, wie das Gros der deutschen Spitzensportler
findet. Perspektivisch hoffen sie aber auf eine Rückkehr der Rivalen und
zur Normalität.
„Erst mal waren die Sanktionen, ob sportlich oder politisch, genau
richtig“, sagt der Rodler Felix Loch mit Blick auf die vielen Ausschlüsse –
etwa von den Paralympics im März oder der noch anstehenden Fußball-WM
kommenden Winter in Katar. „Mit Sicherheit wird’s und muss es aber
irgendwann auch wieder einen Weg zurück geben.“
Das sieht auch der Präsident des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB),
Thomas Weikert, so. „Wir können ja nicht ohne russische Sportlerinnen und
Sportler in den nächsten Jahren Sport betreiben“, sagt er. Zumal von dem
Bann „sicher zum Teil auch die Falschen getroffen“ worden seien, wie
Weikert anmerkt. Derzeit scheint das aber eine sehr theoretische Überlegung
zu sein.
Die Ringer trugen gerade ihre EM in Budapest aus. „In Summe hat sich ihr
Fehlen beim Niveau schon bemerkbar gemacht“, sagt Bundestrainer Michael
Carl über die Russen, die bei den Turnieren 2020 und 2021 jeweils 22 von 30
möglichen Medaillen geholt hatten. Und es gibt viele weitere Sportarten, in
denen der Weg zum Sieg normalerweise über russische oder belarussische
Athleten führt. Oder auch über Ukrainer – die aktuell oft ebenfalls fehlen.
Er befinde sich sowohl mit ukrainischen als auch russischen Trainerkollegen
im Austausch, berichtet Ringer-Coach Carl. „Die sehen die Situation genau
wie wir mit großer Sorge.“ Öffentlich jedoch positionieren sich bislang nur
wenige Russen zu dem Thema. Manche appellieren an den Frieden, aber kaum
einer verurteilt den Krieg.
Beim Internationalen Sportgerichtshof (Cas) legten russische Athleten und
Verbände aus sieben Sportarten vergangene Woche Einspruch gegen ihre
Sperren und Ausschlüsse ein. Die Aussichten auf Erfolg sind eher gering
ein. (taz, dpa)
13 Apr 2022
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