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# taz.de -- EZB weniger peppig
> Die Europäische Zentralbank will das Corona-Nothilfeprogramm drosseln.
> Notenbankchefin Christine Lagarde erwartet, dass Inflation 2022 abflaut
Die Europäische Zentralbank (EZB) drosselt bei den Notfallhilfen für die
sich aus der Coronakrise lösende Wirtschaft das Tempo. Die Euro-Wächter
beschlossen am Donnerstag, die Anleihenkäufe im Rahmen ihres „PEPP“
getauften Notfallprogramms gegenüber den vorangegangenen beiden Quartalen
moderat zu verringern. Günstige Finanzierungsbedingungen könnten auch damit
bewahrt werden. Die EZB stellte zudem in Aussicht, notfalls alle
Instrumente anzupassen, damit sich die Inflation im Euro-Raum mittelfristig
bei der Notenbank-Zielmarke von 2 Prozent stabilisiert.
Ökonomen äußerten sich in ersten Reaktionen positiv. „Es ist gut, dass sich
der EZB-Rat bewegt und einen allerersten Trippelschritt auf dem langen Weg
zu einem Ende der Anleihekäufe unternimmt“, sagte Friedrich Heinemann vom
Forschungsinstitut ZEW. „Ein einfaches ‚Weiter so‘ würde der Reputation …
EZB schaden.“ Bastian Hepperle vom Bankhaus Lampe merkte an, die EZB werde
„weniger peppig“. Ein Ende der Käufe sei aber noch nicht in Sicht.
Frühestens auf der Oktober-Sitzung will der EZB-Rat entscheiden, ob das
PEPP verlängert beziehungsweise aufgestockt oder in anderen Kaufprogrammen
aufgehen werde.
Die Währungshüter hatten bislang im Vergleich zu den Anfangsmonaten des
Jahres ein deutlich höheres Kauftempo beibehalten. Das auf insgesamt 1,85
Billionen Euro angelegte PEPP-Programm ist eines ihrer Hauptinstrumente, um
den Kreditfluss an die Wirtschaft während der Coronakrise zu stützen. Ziel
ist es, während der Pandemie günstige Finanzierungsbedingungen für
Unternehmen, Staaten und Haushalte zu bewahren. Zuletzt wurden im Rahmen
von PEPP Staatsanleihen und andere Wertpapiere in Höhe von monatlich rund
80 Milliarden Euro erworben. PEPP soll bis mindestens Ende März 2022
fortgesetzt werden.
Ihren Leitzins zur Versorgung der Geschäftsbanken mit Geld beließ die EZB
auf dem Rekordtief von 0,0 Prozent. Dort liegt er bereits seit März 2016.
Die EZB erwartet, dass sich die Inflation in diesem Jahr auf 2,2 Prozent
erhöht. „Der Anstieg dürfte vorübergehender Natur sein“, sagte
EZB-Präsidentin Christine Lagarde in Frankfurt. Sie gehe davon aus, dass
der Preisanstieg 2022 abflaut. (rtr)
10 Sep 2021
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