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# taz.de -- Rassismus fliegt aus der Bahn
> Die Üstra in Hannover und der HVV in Hamburg wollen das Fahren ohne
> Fahrschein nicht mehr „Schwarzfahren“ nennen
Die hannoverschen Verkehrsbetriebe Üstra wollen auf den Begriff
„Schwarzfahren“ verzichten. „Wir tragen damit der Tatsache Rechnung, dass
die Sensibilität für Rassismus stärker geworden ist und das begrüßen wir
sehr“, sagte Üstra-Sprecher Udo Iwannek der Deutschen Presse-Agentur am
Samstag. Stattdessen wolle man die Formulierung „Personen ohne gültigen
Fahrschein verwenden“. Zuvor hatte die Hannoversche Allgemeine
Zeitungberichtet.
In München, Nürnberg und Berlin verzichten Anbieter des öffentlichen
Nahverkehrs bereits auf den Begriff. Dies sei seit Jahren so, hieß es von
den Verkehrsbetrieben der beiden größten bayerischen Städte. Die Üstra
hatte den Begriff „Schwarzfahrer“ nach eigenen Angaben zuletzt zu
Jahresbeginn in einer Pressemitteilung verwendet. Sollte der Begriff in
Fahrgastinformationen oder Aushängen noch auftauchen, wolle man dies
gegebenenfalls ändern.
Die Initiative Schwarzer Menschen in Deutschland (ISD) befürwortete den
Verzicht laut der HAZ. „Es ist begrüßenswert, denn der Begriff hat für
schwarze Menschen einen negativen Anklang“, sagte ISD-Sprecher Tahir Della
der Zeitung. Auch wenn der Begriff nicht rassistisch angelegt sei, habe es
trotzdem die Wirkung bei Betroffenen, dass schwarz für etwas Negatives
stehe.
Auch der Hamburger Verkehrsverbund HVV will künftig auf den Begriff
„Schwarzfahren“ verzichten. Wie der Sender NDR 90,3 am Montag berichtete,
soll es künftig „Fahren ohne gültiges Ticket“ heißen. Viele Menschen wü…
den Begriff als rassistisch werten. Die HVV-Partner Hochbahn und S-Bahn
hätten sich auf eine entsprechende Regelung verständigt. „Da wir sehen,
dass sich vermehrt Menschen an dem Begriff stören, suchen wir nach
Alternativen, um unsere Wortwahl anzupassen“, sagte HVV-Sprecher Rainer
Vohl dem NDR. (epd/dpa)
13 Jul 2021
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