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# taz.de -- Protest am Stadthaus hält an
> Initiative fordert nun zum 100. Mal eine angemessene Würdigung des
> ehemaligen Gestapo-Hauptquartiers
Zum 100. Mal findet heute vor dem Gedenkort Stadthaus eine Mahnwache statt.
Die Initiative, die eine größere Gedenkstätte in dem ehemaligen
NS-Polizeipräsidium und Gestapo-Hauptquartier fordert, will um 17 Uhr an
die NS-Verfolgten erinnern, die hier verhört und gefoltert wurden.
Die Kulturbehörde und die Quantum Immobilien AG hatten 2009 in einem
Vertrag die Einrichtung einer angemessenen Gedenkstätte vereinbart. Im Mai
2018 wurde die Gedenkstätte als Teil einer Buchhandlung eröffnet. Eine
derart kleine Gedenkstätte werde der Bedeutung des Stadthauses als
historischem Ort nicht gerecht, kritisiert Uwe Leps vom Förderkreis
Gedenkstätte Stadthaus, der die Mahnwachen organisiert.
Anfang des Jahres wurde in den Arkaden des Stadthauses eine
Dauerausstellung eröffnet, die über die NS-Geschichte des Gebäudeensembles
informiert. Zugänglich ist auch der „Seufzergang“ über dem Bleichenfleet,
über den die Gefangenen seinerzeit von ihren Zellen zu den Verhören
gebracht wurden. Formal, so heißt es unter den Beteiligten, habe Quantum
damit die geforderte Fläche von 750 Quadratmetern bereitgestellt. Die
Kritiker*innen schlagen vor, ein leer stehendes Geschäft, den
unterirdischen Polizeibunker oder Räume im benachbarten Görtz-Palais als
Gedenkstätte auszubauen.
Das geplante Kunstwerk der Hamburger Künstlerinnen Ute Vorkoeper und Andrea
Knobloch auf dem Fußweg vor dem Stadthaus soll im Sommer 2021 installiert
werden.
An der Stadthausbrücke waren von 1933 bis zur Ausbombung 1943 das
Polizeipräsidium, die Leitung der Kripo und das Hauptquartier der Gestapo
untergebracht. Als Leitstelle der Gestapo wurde dort die Verfolgung von
Juden, politisch Oppositionellen und Homosexuellen sowie die Überwachung
von Zwangsarbeitern in Norddeutschland durchgeführt. Seit 1981 erinnert
eine Gedenktafel daran. (epd)
9 Oct 2020
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