# taz.de -- Deutliche Kritik an Denunziationsportal | |
> Auch in Bremen hat die AfD nun einen Online-Pranger gegen LehrerInnen | |
> freigeschaltet | |
Die AfD hat am Montag auch in Bremen ihr Internet-Portal „Neutrale Schulen“ | |
freigeschaltet. Landeschef Frank Magnitz ruft dazu auf, über die Plattform | |
mutmaßliche Verstöße gegen das staatliche Neutralitätsgebot von Lehrkräften | |
an Schulen zu melden. Denunziations-Plattformen dieser Art gibt es | |
mittlerweile in mehreren Ländern. Die erste wurde im Herbst in Hamburg | |
freigeschaltet. | |
Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft kritisierte das Portal scharf. | |
„Wir stehen für Demokratie und offene Auseinandersetzung“, sagte | |
Landesvorstandssprecher Christian Gloede. Gegen Faschismus und seine Helfer | |
dürfe es keine Neutralität geben: „Nicht in Schule und nirgendwo“. | |
Auch Bildungssenatorin Claudia Bogedan (SPD) sprach sich deutlich gegen das | |
AfD-Beschwerdeportal aus. Es öffne dem organisierten Denunziantentum Tür | |
und Tor, sagte sie auf Radio Bremen. | |
Ähnlich argumentierten die bildungspolitischen Sprecher der | |
Bürgerschaftsfraktionen von SPD und CDU. Für Matthias Güldner, | |
bildungspolitischen Sprecher der Grünen, dient das Vorhaben der AfD dazu, | |
kritische Lehrerinnen und Lehrer einzuschüchtern. „Eine solche | |
Gesinnungsschnüffelei greift das Vertrauensverhältnis zwischen SchülerInnen | |
und LehrerInnen massiv an.“ Kristina Vogt, Fraktionsvorsitzende der Linken, | |
erklärte: „Der Einsatz dieser Lehrerinnen und Lehrer für eine demokratische | |
Schule und unser Gemeinwesen ist vorbildlich und darf nicht kaputt gemacht | |
werden.“ (epd/taz) | |
21 May 2019 | |
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