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# taz.de -- Milliardengrab zugeschüttet
> Die HSH Nordbank ist verkauft, den Preis zahlen Hamburg,
> Schleswig-Holstein und die Beschäftigten
Von Sven-Michael Veit
Letztlich ist es ein Ende mit Schrecken. Am Dienstagmittag um 12.26 Uhr
verkauften die Länder Hamburg und Schleswig-Holstein die HSH Nordbank. Der
Schaden, auf dem sie sitzen bleiben werden, beträgt 10,8 bis 14 Milliarden
Euro, wie Hamburgs Finanzsenator Andreas Dressel (SPD) und
Schleswig-Holsteins Finanzministerin Monika Heinold (Grüne) im Rathaus der
Hansestadt erläuterten. Mit dieser Summe werden die beiden Länderhaushalte
hälftig in den nächsten Jahren belastet werden.
Dabei berücksichtigt ist bereits der Kaufpreis von einer Milliarde Euro,
die ein US-Investmentfonds unter der Führung der Firma Cerberus und des
Investors Christopher C. Flowers zahlt. „Das ist kein Tag zum Jubeln,“
gestand Heinold, „aber ein Grund zur Erleichterung.“
Die Bank erhält den neuen Namen Hamburg Commercial Bank, der Hauptsitz am
Gerhart-Hauptmann-Platz in der Innenstadt bleibt erhalten. Düster sieht es
dagegen für die Filiale in Kiel aus, ihr droht die Schließung und der Abbau
sämtlicher Arbeitsplätze. Zurzeit beschäftigt die bisherige gemeinsame
Landesbank der beiden Nord-Länder knapp 2.000 Menschen.
Die HSH Nordbank war im Juni 2003 aus den Landesbanken in Hamburg und Kiel
entstanden und hat somit gut 15 Jahre lang existiert. In dieser Zeit geriet
sie in die Finanzkrise und verschiedene andere Skandale und musste mehrfach
mit Steuergeld gerettet werden. Am Ende verfügte die EU-Kommission den
Verkauf oder die Abwicklung der Bank.
Dressel nannte die HSH Nordbank „ein Mahnmal unverantwortlicher
Finanzpolitik“. Von einem „Schlussstrich unter ein langes und schmerzhaftes
Kapitel“ sprach Heinold. „Durch eine verantwortungslose Expansionsstrategie
ist aus einer kleinen Landesbank ein Milliardengrab geworden.“ Das sei „ein
Desaster, das sich nicht wiederholen darf“.
29 Nov 2018
## AUTOREN
Sven-Michael Veit
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