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# taz.de -- Schon wieder Seit’an Seit’
> AfD-Identitäre-Ding
Erneut hat die Bremer AfD unverhohlen mit der Identitären Bewegung (IB)
gekuschelt: Beim Wahlkampf-Auftritt der Bundeskanzlerin am Dienstag in
Bremen verteilten der Bremer AfD-Landesvorsitzende Frank Magnitz und die
Vorsitzenden der Bremer AfD-Jugendorganisation Junge Alternative, Marvin
Mergard und Robert Teske, gemeinsam mit der IB Protest-Flyer.
Dabei distanzieren sich sowohl AfD als auch JA offiziell von den
Identitären: Im Sommer 2016 erklärten beide in Form je eines
„Unvereinbarkeitsbeschlusses“, dass es keine Zusammenarbeit mit der vom
Verfassungsschutz beobachteten, rechtsextremen IB geben werde: „Die
Identitäre Bewegung hat aufgrund ihres großen aktivistischen Potentials
Ressourcen und Kapazitäten, um andere Organisationen zu unterwandern und
gezielt zu beeinflussen. Dem stellen wir uns entschlossen entgegen“, heißt
es im Beschluss der JA.
Die Bremer JA-Vorsitzenden kümmern sich um den Beschluss wenig: Stramm
marschierten sie im Juni bei einer IB-Demo in Berlin mit ([1][taz
berichtete]) – zum Unmut ihres stellvertretenden Bundesvorsitzenden
Krzysztof Walczak: „Wir werden die Angelegenheit untersuchen und, sollte
sich der Sachverhalt als zutreffend herausstellen, konsequent
durchgreifen“, mailte er damals auf Anfrage der taz.
Nun, der Sachverhalt war zutreffend, das bestreiten nicht einmal die beiden
Beteiligten. Konsequenzen scheinen dennoch nicht erfolgt zu sein. Und so
gesellte sich beim Kanzlerinnen-Auftritt zu Teske und Mergard auch noch der
Bremer AfD-Landeschef, um IB-Flyer mit dem Titel „Asylmissbrauch stoppen“
zu verteilen.
Teske behauptet nun, er habe am Dienstag viele Menschen getroffen, unter
anderem IB-Aktivisten wie den Bremer Jonas Schick – übrigens ehemaliges
AfD-Mitglied –, und der habe ihm das Flugblatt in die Hand gedrückt. Es
habe keine koordinierte Aktion zwischen IB und AfD gegeben. Und Teske und
Mergard berufen sich ohnehin stets darauf, „privat“ und im Rahmen des
allgemeinen Demonstrationsrechts an IB-Events teilzunehmen – Ausreden, die
offenbar mit dem „Unvereinbarkeitsbschluss“ der AfD vereinbar sind. schn
19 Aug 2017
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## AUTOREN
Simone Schnase
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