# taz.de -- Neue Steine für den Elefanten | |
> Backsteinbau Die Sanierung des Antikolonialismusdenkmals soll bis Ende | |
> des Jahres abgeschlossen sein | |
Der Elefant, das Antikolonial-Denkmal hinter dem Hauptbahnhof, wird | |
grundlegend saniert. Das Hauptproblem sind laut Frank Deitschun Schäden, | |
die durch Regen entstehen. Der führe nicht nur zu den unschönen weißen | |
Streifen, sondern verursache auch den Zerfall des Mauerwerks, erläuterte | |
der Sachverständige für Gebäudeschäden gestern am Objekt. | |
Am 15. August verschwindet der Elefant zunächst hinter einem Baugerüst und | |
wird verhüllt. Die anschließenden Säuberung der Plastik soll das genaue | |
Ausmaß der Schäden aufdecken. Die maroden Backsteine der 350 Quadratmeter | |
großen Oberfläche werden ausgetauscht und dabei das gesamte Objekt neu | |
verfugt. Bis Ende des Jahres will man fertig sein. Der Sockel – die beiden | |
äußeren Podeste – wird am stärksten verändert. „Bei der Sanierung in den | |
1980er-Jahren wurde nicht darauf geachtet, dass das Regenwasser ablaufen | |
kann“, so Deitschun. | |
Nun wird der Sockel durch einen neuen ersetzt. „Natürlich wird er wieder | |
begehbar sein, damit er weiterhin als Treffpunkt während des Freimarktes | |
genutzt werden kann“, sagt Deitschun. | |
Das mit Kosten von 180.000 Euro veranschlagte Unterfangen finanziert zu | |
zwei Dritteln die Stadt Bremen, der Bund übernimmt den Rest. Ralph Saxe, | |
Vorsitzender des Vereins „Der Elefant“, begrüßt die Sanierung und betont | |
die Relevanz des Denkmals für die „Erinnerungskultur“ der kolonialen | |
Vergangenheit Bremens. | |
Das Denkmal wurde 1932 eingeweiht – als „Reichskolonial-Ehrenmal“. Es sei | |
ein Zeichen für „den Wunsch der Wiedergewinnung der Kolonien“ gewesen, | |
erinnert Saxe. Nach dem Zweiten Weltkrieg war lange unklar, was mit dem | |
Denkmal passieren soll, bis man es 1987 zum Antikolonialdenkmal umwidmete. | |
Pia Siber | |
29 Jul 2016 | |
## AUTOREN | |
Pia Siber | |
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