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# taz.de -- Krankenhaus-Gegner ziehen vor Gericht
> VERSORGUNG Emden, Aurich und Norden wollen ihre jeweils eigenen
> Krankenhäuser schließen und gemeinsam eine neue Klinik bauen. Das wollen
> die Gegner verhindern, wenn nötig vor Gericht
Die Gegner einer neuen Klinik mit mehr als 800 Betten im geografischen
Mittelpunkt zwischen den Städten Emden, Aurich und Norden haben Klage beim
Verwaltungsgericht Oldenburg eingereicht.
Seit drei Jahren streiten Gegner und Befürworter bereits über die Frage, ob
das neue Zentralklinikum im ostfriesischen Georgsheil nun
Steuerverschwendung ist oder eine langfristig bessere medizinische
Versorgung sicherstellt. Die Meinungen gehen da weit auseinander.
Um den auf 250 Millionen Euro geschätzten Krankenhausneubau für 814 Betten
zu stoppen, wollen Kritiker ein Bürgerbegehren anschieben. Zwei Versuche
sind bisher bereits an der Ablehnung des Landkreises Aurich gescheitert.
Dagegen wenden sich die Klinikgegner jetzt mit ihrer Klage. Sie wollen
nicht hinnehmen, dass sie genau auflisten sollen, wie das derzeitige
Krankenhausdefizit gedeckt werden kann. Das Verwaltungsgericht hat nunmehr
beim Landkreis die Unterlagen der Verwaltungsvorgänge angefordert, damit
die Kläger Akteneinsicht bekommen.
Die Anträge für ein Bürgerbegehren hätten nicht den rechtlichen Vorgaben
genügt, begründete Kreissprecher Rainer Müller-Gummels die Ablehnung im
Januar und März. Sollte es dennoch zu einem Bürgerentscheid kommen,
erwartet er für den Landkreis einen positiven Ausgang.
Langfristig soll eine Zusammenlegung der drei Standorte den Landkreis
Aurich und die Stadt Emden entlasten und eine medizinische Versorgung auf
hohem Niveau sichern. So argumentieren unter anderem die beiden politisch
Hauptverantwortlichen, Landrat Harm-Uwe Weber und Emdens Oberbürgermeister
Bernd Bornemann (beide SPD). Schon heute müssten Tausende Patienten in
anderen Krankenhäusern behandelt werden, weil in den kleinen Kliniken die
entsprechenden Spezialisten fehlten.
Die Kritiker fürchten Probleme, wenn die bisherigen Standorte aufgegeben
werden sollten. „Die bestehenden Häuser sollten ausgebaut werden“, forderte
etwa die Auricher SPD-Ratsfrau Ingeborg Hartmann-Seibt, die zu den Klägern
gehört. Sie hält es für problematisch, ein Bürgerbegehren abzulehnen, weil
das nur zu weiterer Politikverdrossenheit führen werde.
2015 hatte ein Aktionsbündnis mehr als 21.000 Unterschriften gegen eine
Zentralklinik an Sozialministerin Cornelia Rundt (SPD) übergeben. „Das
waren weit mehr Stimmen, als für einen Bürgerantrag nötig gewesen wären“,
sagte Hartmann-Seibt. (dpa)
26 Apr 2016
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